Solarenergie

Im Wallis wird erste schwimmende Solarenergieanlage getestet

09.10.2019, 14:09 Uhr
· Online seit 09.10.2019, 14:05 Uhr
Romande Energie testet im Wallis die erste schwimmende Solarenergieanlage im Gebirge. Falls das Pilotprojekt auf dem Stausee Lac des Toules beim Grossen St. Bernhard erfolgreich ist, soll ab 2021 Strom für über 6000 Haushalte erzeugt werden.
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Das Westschweizer Energieunternehmen hat am Mittwoch mit der Installation der Testanlage beim Stausee Lac des Toules in der Gemeinde Bourg-St-Pierre im Val d'Entremont begonnen, der sich auf 1810 Metern über Meer befindet. Der Stausee in den Walliser Alpen eignet sich laut Romandie Energie unter anderem deshalb gut für das Pilotprojekt, weil der See nach Süden ausgerichtet ist.

Die Anlage besteht aus einem Teppich von 36 Photovoltaik-Elementen, die im Seegrund verankert sind und sich mit dem Seespiegel heben und und senken. Die Module bedecken eine Fläche von 2240 Quadratmetern und sollen 800'000 Kilowattstunden Strom pro Jahr produzieren. Dies entspricht dem Jahresverbrauch von 220 Haushalten.

Dünne Luft gut für Produktivität

Laut Romande Energie handelt es sich um eine Weltpremiere. Das Besondere an der Anlage ist der Standort im Gebirge. Versuche haben gezeigt, dass auf dieser Höhe 50 Prozent mehr Sonnenenergie generiert werden kann als im Flachland. Zurückzuführen ist dies unter anderem auf die dünnere Luftschicht und die dadurch höhere UV-Strahlung. Ausserdem reflektiert der Schnee im Winter das Licht.

Das Energieunternehmen will die Anlage während zwei Jahren testen. Wenn die Ergebnisse positiv ausfallen, ist ab 2021 ein Vollausbau auf einer Fläche von gut einem Drittel des Sees vorgesehen. Diese Anlage könnte 23 Millionen Kilowattstunden Strom für 6'400 Haushalte liefern.

Die Investitionskosten belaufen sich auf 2,35 Millionen Franken. Das Projekt wird vom Bundesamt für Energie unterstützt. Neben der technischen Machbarkeit will Romande Energie auch die Frage klären, ob sich schwimmende Solarenergieanlagen bei den vor allem im Winter schwierigen Wetterbedingungen im Gebirge auch finanziell rechnen.

veröffentlicht: 9. Oktober 2019 14:05
aktualisiert: 9. Oktober 2019 14:09
Quelle: sda

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