Immer mehr brisante Daten

14.09.2015, 16:29 Uhr
· Online seit 14.09.2015, 14:05 Uhr
Werden Sepp Blatter und andere FIFA-Funktionäre verurteilt wegen ihrer Machenschaften in der FIFA? Noch ist dies nicht sicher. Aber die US-Justizministerin Loretta Lynch hat heute über die fortschreitenden Ermittlungen detailliert informiert. Gemeinsam mit dem Chef der Schweizer Bundesanwaltschaft, Michael Lauber. Dieser bittet um Geduld.
Leila Akbarzada
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Über 100 Journalisten aus dem In- und Ausland haben sich im Zürcher Hotel «Renaissance» eingefunden, mindestens zwei Dutzend Kameras sind aufs Rednerpult gerichtet. Die Sicherheitsvorkehrungen im «Renaissance»-Hotel in Zürich sind streng.

Grosse Datenmenge

Der Daten-Berg im FIFA-Korruptionsskandal wird immer grösser: Mittlerweile hat die Bundesanwaltschaft 11 Tera-Bites Unterlagen zu sichten. Bundesanwalt Michael Lauber bat die Öffentlichkeit am Montag deshalb um Geduld.

Er verstehe, dass das öffentliche Interesse riesig sei, sagte er an einer Medienkonferenz in Zürich. «Aber wir sind nicht einmal in der Halbzeit in der Auswertung dieser Daten.» Zu diesen Daten gehört neu auch jenes Dokument, das am Wochenende vom Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) publik gemacht wurde. Dabei handelt es sich um einen Vertrag, mit dem FIFA-Präsident Sepp Blatter TV-Übertragungsrechte zu einem Freundschaftspreis verkauft haben soll. «Wir werden das auswerten», sagte Lauber.

Handfeste Vermögenswerte

Die Bundesanwaltschaft hat aber nicht nur Daten, sondern auch handfeste Vermögenswerte sichergestellt: Sie versiegelte mehrere Wohnungen in den Alpen, die mutmasslich als Geldwäsche-Objekt genutzt wurden. Wie viel Wert diese eingefrorenen Vermögenswerte haben, konnte Lauber nicht sagen.

Verdächtige definiert

Auch US-Justizministerin Loretta Lynch trat vor die Medien. Mittlerweile gebe es 14 Verdächtige, wovon 13 verhaftet worden seien, sagte sie. 10 seien in der Schweiz und anderen Ländern, drei in den USA. Namen gab Lynch keine bekannt. Ob auch gegen Sepp Blatter ermittelt wird, wollte sie nicht sagen.

Arbeitsbesuch bei Bundespräsidentin Sommaruga

Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga hat sich in Zürich mit der Justizministerin zu einem Arbeitsgespräch getroffen. Beim Gespräch der beiden standen juristische Fragen sowie sicherheitspolitische Anliegen. Besorgt gezeigt hätten sich beide Seiten über die Zunahme terroristisch motivierter Reisen und entsprechender Propaganda im Internet, teilte das Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) mit. Sommaruga habe Lynch in diesem Zusammenhang über die Task Force TETRA unter Leitung des Bundesamtes für Polizei (fedpol) informiert.

veröffentlicht: 14. September 2015 14:05
aktualisiert: 14. September 2015 16:29
Quelle: SDA/lak

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