Mehr als jeder dritte Schweizer Arbeitnehmer arbeitet Teilzeit, wie die Arbeitskräfteerhebung 2018 des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigt. Nur in den Niederlanden ist die Teilzeitquote noch höher: Dort hat nur jeder zweite einen Vollzeitjob. Rechnet man die Erwerbsquote in Vollzeitäquivalente um, beträgt sie in der Schweiz knapp drei Viertel.
Noch hinken die Frauen den Männern nach, aber sie holen langsam auf. 2018 waren vier von fünf Schweizerinnen erwerbstätig, 8,6 Prozentpunkte weniger als bei den Männern. 2010 hatten die Schweizer Frauen aber noch fast um 12 Prozentpunkte im Rückstand gelegen.
In der EU sind die Frauen der Geschlechtergleichheit schon etwas nähergerückt: Umgerechnet auf Vollzeitstellen (VZÄ) weisen sie eine Erwerbsquote von knapp 70 Prozent auf, etwa 10 Prozent weniger als die Männer. In der Schweiz liegt das Verhältnis Frau zu Mann bei 60 zu 85,5.
Dass die Frauen in der Schweiz aufholen, liegt auch daran, dass immer weniger Mütter aus dem Erwerbsleben ausscheiden. 2010 waren noch zwei Drittel der 25- bis 54-jährigen Müttern mit Kindern unter vier Jahren erwerbstätig, 2018 waren es schon über drei Viertel.
Bei den Vätern verringert sich zwar die Erwerbsquote bei Familienzuwachs nicht, aber sie reduzieren immer häufiger der Familie zuliebe ihr Pensum. Bei Vätern mit Kindern unter vier Jahren stieg die Teilzeitquote in den letzten acht Jahren um 5,3 Prozentpunkte auf 14,1 Prozent.
62,2 Prozent der erwerbstätigen Mütter und 14,9 Prozent der erwerbstätigen Väter mit Kindern unter 15 Jahren im Haushalt sagen, dass sie wegen den Kinderbetreuungsaufgaben ihr Arbeitsvolumen reduziert haben. Ein knappes Viertel der Väter und fast ein Drittel der Mütter haben ihre Arbeitszeiten geändert. Mütter wechseln beinahe doppelt so häufig die Arbeitsstelle für eine bessere Vereinbarung von Beruf und Familie als die Männer.