Impftempo, Kinder und Ski-Saison: Das Wichtigste in Kürze
Quelle: CH Media Video Unit
«Das Infektionsgeschehen hat sich in den letzten Tagen beruhigt.» Mit diesen Worten eröffnete Patrick Mathys vom Bundesamt für Gesundheit die Medienkonferenz. Restlos zufrieden ist er mit der aktuellen Situation aber nicht. Das Niveau bei den Neuinfektionen, Spitaleinweisungen und Intensivplätzen sei nach wie vor hoch. Daher könne noch keine Entwarnung gegeben werden.
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Hinzu kommt laut Mathys, dass die Temperaturen mit Beginn des Herbsts sinken. Dadurch könnte es in den kommenden Wochen und Monaten wieder mehr Neuinfektionen geben, weil sich durch die tieferen Temperaturen wieder vermehrt Leute in Innenräumen aufhalten. So könne das Virus wieder schneller zirkulieren.
Schweiz impft zu langsam
Sorgen bereitet dem Bundesamt für Gesundheit auch der Impffortschritt. Die Impfgeschwindigkeit in der Schweiz nimmt zwar weiter zu – aktuell werden jeden Tag etwa 30'000 Impfdosen verabreicht. Das Tempo ist gemäss Patrick Mathys aber zu tief, als dass es zu einer Entspannung der Situation kommen könnte.
Besorgt zeigte sich auch der Präsident der Vereinigung der Kantonsärztinnen und Kantonsärzte, Rudolf Hauri. Wegen des zu langsamen Impftempos könne in absehbarer Zeit nicht auf die anderen Schutzmassnahmen verzichtet werden.
Run auf Corona-Tests
Weiter betonte Hauri, dass die Testcenter derzeit alle Hände voll zu tun hätten. Insbesondere vor dem Wochenende und zu Beginn der neuen Arbeitswoche würden die Testcenter regelrecht überrannt. Engpässe seien daher nicht zu vermeiden. Aufgrund der angespannten Lage in den Testcentern komme es leider immer wieder vor, dass das Personal unflätig angegangen wird, sagte Hauri.
Kinder besonders gefährdet
Im Fokus stehen derzeit auch die Kinder. Diese konnten sich bisher noch nicht gegen Corona impfen lassen. Die beiden Unternehmen Pfizer und Biontech haben diese Woche zwar angekündigt, dass Fünf- bis Elfjährige in einer klinischen Studie den Impfstoff gut vertragen hätten. Doch bis der Impfstoff zugelassen ist, dürfte es noch dauern. Aus diesem Grund seien Schutzmassnahmen im Schulumfeld sehr wichtig, betonte Alain Di Gallo von der Corona-Task-Force des Bundes.
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Regelmässiges Lüften, das Tragen einer Maske oder CO2-Sensoren seien geeignete Massnahmen. Viele Kinder würden zwar gut durch die Pandemie kommen. Aber leider nicht alle. «Die Pandemie hat das Umfeld von Kindern und Familien durcheinandergebracht und viele Entwicklungsschritte gestört», so Di Gallo. Schlafprobleme sowie Suizidgedanken und Suizidversuche hätten gemäss einer Studie zugenommen.
Nationale Regelung für Wintersaison gewünscht
Nachdem Österreich am Montag die 3-G-Regel für die Wintersaison beschlossen hat, kam das Thema verständlicherweise auch an der Medienkonferenz der Bundesexperten auf. Doch Patrick Mathys vom BAG wollte sich nicht zu weit auf die Äste hinauswagen. Die Diskussion habe begonnen. Es hänge alles von der Situation ab.
«Jetzt zu entscheiden, bevor wir wissen, wo wir im Dezember stehen, macht keinen Sinn.» Sollte die Pandemielage im Winter angespannt bleiben, sei eine Zertifikatspflicht für den Wintersport durchaus denkbar, sagte Mathys. Der oberste Kantonsarzt Rudolf Hauri ergänzte, dass eine einheitliche Regelung wünschenswert sei.
(scd)