Dank Drohnen und Wärmenbildkameras

In der Schweiz werden mehr Rehkitze gerettet als je zuvor

· Online seit 24.06.2022, 14:49 Uhr
Die Digitalisierung der Landwirtschaft kommt jungen Rehen zu Gute. Sie können dank der modernen Technik vor dem Mähtod bewahrt werden. Denn mit Drohnen können Rehkitze vor dem Mähen aus der Luft aufgespürt und gerettet werden.
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Letztes Jahr konnten in der Schweiz 2569 Rehkitze vor dem Tod in Mähmaschinen gerettet werden, schreibt das «St.Galler Tagblatt». Dies teilte der Landwirtschaftliche Informationsdienst (Lid) am Freitag mit. Durch die Digitalisierung der Landwirtschaft seien bei der Rehkitzrettung grosse Fortschritte gemacht worden. Dabei werden die zu mähenden Felder vorgängig mit Drohnen mit Wärmebildkameras abgeflogen und die gefährdeten Tiere so aufgespürt.

Abgeflogene Fläche vervielfacht

In den letzten Wochen seien die Rettungsteams wegen des guten Heuwetters stark gefordert gewesen. Denn die Fläche, die mit den Drohnen abgeflogen wird, wächst von Jahr zu Jahr: Sie sei heute mehr als zwanzig Mal so gross wie noch 2018, heisst es in der Mitteilung.

Mehr Piloten rekrutiert

Die Rettung basiert dabei auf Freiwilligenarbeit. Die Rehkitzretter stehen dabei nicht nur um drei Uhr früh auf, sondern investieren auch viel Geld in ihre Ausrüstung. Teuer sind dabei weniger die Drohnen, die heute schon für unter 1000 Franken erhältlich sind, sondern die Wärmebildkameras: Sie kosten etwa 4000 Franken pro Stück. Zur Finanzierung wird dabei oft auf Crowdfunding zurückgegriffen.

Geschult werden die rund 400 Drohnenpiloten von der Rehkitzrettung Schweiz. Dank intensiverer Werbung für die Schulungen sei es gelungen, mehr Piloten zu rekrutieren, sagt der Präsident der Rehkitzrettung Schweiz, Jon Cantieni, laut der Mitteilung.

veröffentlicht: 24. Juni 2022 14:49
aktualisiert: 24. Juni 2022 14:49
Quelle: St.Galler Tagblatt/Peter Walthard

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