Spur führt in die Schweiz

Internationaler Hacker-Angriff: War es ein Juso-Politiker?

13.03.2021, 17:05 Uhr
· Online seit 13.03.2021, 08:41 Uhr
Hacker haben sich im grossen Stil Zugriff auf Bilder von Überwachungskameras einer US-Firma verschafft. Nun hat die Polizei die Wohnung eines Luzerners durchsucht.
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Grund für die Durchsuchung ist ein mutmasslicher Cyberangriff auf den US-Kamerahersteller Verkada. Wie die US-Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, verschafften sich die Hacker Zugriff auf die Überwachungskameras von Spitälern, Gefängnissen und Polizeirevieren. Insgesamt seien 150'000 Kameras betroffen, auch ausserhalb der USA. Neben dem FBI arbeite man auch mit einer IT-Sicherheitsfirma zusammen, um den Angriff aufzuklären, wie Verkada am Donnerstag mitteilte.

JUSO-Kandidat für Grossstadtrat

Der 21-jähriger Informatiker, dessen Wohung in Luzern durchsucht wurde, machte den Hackerangriff offenbar selber bekannt, wie die US-Nachrichtenagentur Bloomberg schreibt. Er sei Teil des Hacker-Kollektivs «Advanced Persistent Threat 69420», schreibt der «Blick». Laut dem Bericht kandidierte der Hacker im letzten Jahr für die JUSO für den Grossstadtrat in Luzern.

In der Wohung wurden mehrere elektronische Geräte beschlagnahmt. Wie der «Blick» weiter schreibt, sei der Durchsuchungsbefehl aber nicht wegen des aktuellen Vorfalls ausgestellt worden, sondern weil der Schweizer die Firma Verkada bereits letztes Jahr gehackt haben soll.

Der 21-Jährige gab gegenüber «Bloomberg» an, man habe Verkada aus Neugier, für Informationsfreiheit und gegen geistiges Eigentum gehackt. Dazu kämen ein grosser Teil Antikapitalismus und eine Prise Anarchismus – und es sei «einfach zu viel Spass gewesen, um es nicht zu tun».

Die Luzerner Polizei kann auf Anfrage keine Stellungnahme zu dem Fall abgeben. Sie verweist auf das Department of Justice in den USA, welches die Informationshoheit inne hat. 

(red.)

veröffentlicht: 13. März 2021 08:41
aktualisiert: 13. März 2021 17:05
Quelle: PilatusToday

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