Ist der Mond doch nicht tot? Forscher finden Hinweise auf tektonisches System
(agl) Die tektonischen Prozesse auf dem Mond hätten vor Milliarden Jahren begonnen und könnten bis heute andauern, heisst es in einer Mitteilung der Universität Bern vom Dienstag. Geleitet wurden die Forschungsarbeiten von Doktorand Adomas Valantinas, während einem Aufenthalt an der Brown University in Amerika.
«Aus unserer Studie geht hervor, dass es auf dem Mond wohl noch immer knirscht und knackt. Beweise dafür haben wir auf den neu entdeckten Bergrücken gefunden», sagt Peter Schultz, Mitautor der Studie, die in der Zeitschrift «Geology» veröffentlicht wurde. Die Forscher fanden mehr als 500 Flecken mit freiliegendem Mondgestein auf schmalen Bergrücken. Diese stimmten nahezu perfekt überein mit 2014 entdeckten Rissen in der Mondkruste.
«Das lässt uns glauben, dass die Bergrücken mit freigelegtem Gestein, die wir entdeckt haben, das Resultat eines fortlaufenden Prozesses sind, der von den Ereignissen im Inneren des Mondes angetrieben wird», so Schultz in der Medienmitteilung. Diese Prozesse könnten gemäss den Forschern vor 4,3 Milliarden Jahren durch einen «gigantischen Einschlag» auf der Rückseite des Mondes in Bewegung gesetzt worden sein.