Inland/Schweiz

Junge Schweizer fürchten sich vor bewaffneten Konflikten

· Online seit 16.01.2020, 13:30 Uhr
Eine Studie des IKRK in 16 Ländern zeigt, dass junge Menschen sich vor vermehrten bewaffneten Konflikten fürchten – auch in Friedensländern wie der Schweiz.
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(wap) Im Rahmen einer internationalen Studie hat das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) auch junge Schweizer zu ihrer Einstellung zum Thema Krieg befragt. Dabei zeigt sich, dass sich die Generation Y vor bewaffneten Konflikten fürchtet. 54 Prozent der Befragten, die zwischen 1980 und 2000 auf die Welt kamen, gehen davon aus, dass sie noch zu ihren Lebzeiten einen dritten Weltkrieg erleben werden. Dass sie selbst von dem Konflikt betroffen sein werden, fürchten aber nur 22 Prozent.

Länderübergreifend gemeinsam ist allen Befragten die Ablehnung von Atomwaffen und die Befürwortung von Kriegsregeln wie der Genfer Konvention. Dabei zeigen sich jedoch Unterschiede: In den besetzten palästinensischen Gebieten und in Israel etwa ist die Akzeptanz von Atomwaffen besonders hoch. In der Schweiz finden 92 Prozent, dass der Einsatz von Atomwaffen unter keinen Umständen akzeptabel sei. Mehr als zwei Drittel befürworten ausserdem den Beitritt der Schweiz zum Atomwaffenverbotsvertrag.

Grosse Unterschiede zeigen sich bei der Frage, ob die Befragten schon von der Genfer Konvention gehört haben. Am besten bekannt ist diese in Russland: 79 Prozent der jungen Russen kennen die Kriegsregeln, die unter anderem den Schutz der Zivilbevölkerung und die humane Behandlung von Kriegsgefangenen vorschreiben. Damit liegt Russland zusammen mit Frankreich (75 Prozent) an der Spitze.

Nahezu unbekannt ist die Genfer Konvention dagegen jungen Afrikanern. In Südafrika haben 82 Prozent noch nie vom Regelwerk gehört, in Nigeria gar 84 Prozent. In der Schweiz war die Konvention 74 Prozent der Befragten bekannt.

Das IKRK hat die Umfrage in Afghanistan, Südafrika, Kolumbien, USA, Frankreich, Indonesien, Israel, Malaysia, Mexiko, Nigeria, Russland, Syrien, Ukraine sowie dem Vereinigten Königreich und den besetzten palästinensischen Gebieten durchgeführt.

veröffentlicht: 16. Januar 2020 13:30
aktualisiert: 16. Januar 2020 13:30
Quelle: CH Media

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