Aktion von Neonazis

Junge Tat hisst Transparent auf Basler Bahnhofsdach – 6 Personen festgenommen

· Online seit 20.11.2022, 17:26 Uhr
Mitglieder der Neonazigruppe Junge Tat haben am Sonntagmittag Petarden auf dem Basler Bahnhofsdach gezündet und ein Transparent mit der Aufschrift «Kriminelle abschieben» aufgehängt. In der Folge konnte die Kantonspolizei Basel-Stadt sechs Personen festnehmen.

Quelle: 20 Minuten / News-Scout

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Mitglieder der Jungen Tag haben sich am Sonntagmittag Zugang zum Dach des Basler Bahnhofs verschafft und ein Transparent gehisst, berichtet die «Basler Zeitung». Neben der Aufschrift «Kriminelle abschieben!» ist ein weisses Schaf darauf zu sehen, das ein schwarzes Schaf wegkickt. Das Motiv erinnert an das sogenannte Schäfchenplakat mit der Aufschrift «Sicherheit schaffen». Damit hat die SVP 2007 für die Ausschaffungsinitiative geworben.

Daneben sollen die vermummten Personen auch Rauchpetarden entzündet haben. Im Zuge dessen sind diverse Polizei-Patrouillen ausgerückt. Sechs Personen konnten von der Polizei in Gewahrsam genommen werden. Weil sich die Personen weigerten, ihre Gesichtsvermummung abzulegen, wurden sie für eine eingehende Personenkontrolle auf die Wache mitgenommen. Ihnen drohe eine Anzeige wegen Hausfriedensbruch und weiteren Delikten, meldet die Polizei Basel-Stadt am Sonntag 

Die Junge Tat ging aus den Gruppierungen Eisenjugend und Nationalistische Jugend hervor. Ihr Logo ist die germanische Tyr-Rune, die Hitlers «Führernachwuchs» oberhalb der Hakenkreuz-Armbinde trug. Die Mitglieder der Gruppe fielen in den letzten zwei Jahren etwa mit einem antisemitischen Angriff auf, als sie ein Zoom-Meeting der Jüdischen Liberalen Gemeinde in Zürich kaperten und Bilder von Hitler und Hakenkreuzen einblendeten. Bei Hausdurchsuchungen wurden bei mehreren Mitgliedern Schusswaffen gefunden.

Die Bundespolizei (Fedpol) hat die Gruppierung auf dem Schirm. So hat sie etwa die oberste Polizeibehörde der Europäischen Union (Europol) über die Aktivitäten der Jungen Tat informiert. «Die Schweiz meldet, dass die neue rechtsextreme Gruppe Junge Tat eine öffentliche Kommunikationsstrategie in den sozialen Medien betreibt, die in ihrer rechtsextremistischen Szene bisher beispiellos ist», heisst es im Europol-Bericht «Terrorism Threat Situation and Trend Report 2022».

(red.) 

veröffentlicht: 20. November 2022 17:26
aktualisiert: 20. November 2022 17:26
Quelle: bz Basel

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