Gute Zusammenarbeit? Fehlanzeige

Kein Teamwork: Bevölkerung sieht Zusammenarbeit im Bundesrat kritisch

31.07.2022, 12:58 Uhr
· Online seit 31.07.2022, 09:22 Uhr
Krieg, Klimawandel und weitere Krisen: Der Bundesrat ist in der aktuellen Weltlage gefordert. Doch wie zufrieden ist die Schweizer Bevölkerung mit dem Bundesrat und ihrer Zusammenarbeit untereinander? Mit diesen Fragen hat sich eine Umfrage auseinandergesetzt.
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Die Bundesratsmitglieder arbeiten nicht gut zusammen. Dieser Meinung sind laut einer repräsentativen Umfrage des Instituts Sotomo 64 Prozent der Befragten. Politgeograf Michael He­r­mann, Geschäftsführer von ­Sotomo, sagt gegenüber SonntagsBlick: «Es herrscht eine offensichtliche Rivalität im Gremium. Mit gezielten Indiskretionen wird versucht, sich gegenseitig zu schaden.» Diese Atmosphäre registriere die Bevölkerung.

Neue Zauberformel gewünscht

In der Umfrage wurde auch nach der Zusammensetzung des Bundesrats gefragt. So zeigt sich, dass die aktuelle Zauberformel aus zwei Vertretern von SVP, SP, FDP und einer Mitte-Bundesrätin für 62 Prozent abgelaufen sei. Einen Freisinnigen oder Sozialdemokraten zugunsten einer grünen Bundesrätin abwählen, wolle die Mehrheit jedoch nicht, schreibt der SonntagsBlick.

Weiter wurde die Arbeit jedes einzelnen Bundesratsmitglieds mit einer Schulnote bewertet. Am besten schnitt dabei die FDP-Justizministerin Karin Keller-Sutter ab – mit der Note 4. Sie habe sich vor allem in der aktuellen Flüchtlingskrise rund um die Ukraine bewährt. Darauf folgen die Bundesräte Guy Parmelin, Viola Amherd und Ueli Maurer. Die SP-Bundesräte Alain Berset und Simonetta Sommaruga wurden mit einer Note von 3,6 beziehungsweise 3,5 bewertet. Schlusslicht bildet der FDP-Bundesrat Ignazio Cassis, der mit seiner verwirrenden Kommunikation Spuren hinterlassen habe. «Seine Kommunikation kommt nicht an, man meint fast, die Angst einer drohenden Abwahl zu spüren», sagt Politgeograf Michael He­r­mann.

Die Sotomo-Befragung im Auftrag von SonntagsBlick berücksichtigte die Antworten von 15'283 Stimmberechtigten aus der deutsch- und französischsprachigen Schweiz. Für diese beiden Landesteile ist die Umfrage repräsentativ.

veröffentlicht: 31. Juli 2022 09:22
aktualisiert: 31. Juli 2022 12:58
Quelle: PilatusToday

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