Auszeichnung

Körber-Preis für Europäische Wissenschaft für Basler Botond Roska

23.06.2020, 12:44 Uhr
· Online seit 23.06.2020, 12:35 Uhr
Botond Roska, Direktor am Institut für Molekulare und Klinische Ophthalmologie Basel (IOB) und Professor an der medizinischen und der naturwissenschaftlichen Fakultät der Uni Basel, erhält den mit einer Million dotierten Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft.
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«Wir verfolgen gemeinsam dasselbe Ziel: Erblindeten die Sehfähigkeit zurückzugeben», sagt Roska über sich und sein Team. «Der Körber-Preis wird uns helfen, das Design und die Entwicklung neuartiger Therapien für verschiedene Augenerkrankungen, die zur Erblindung führen können, weiter zu beschleunigen.»

Der 50-jährige gebürtige Ungar Roska gilt als weltweit führend auf dem Gebiet der Wiederherstellung des verlorenen Sehvermögens. Er absolvierte ein Musik-, ein Mathematik- und ein Medizin-Studium. Mit erst 30 Jahren doktorierte er in Berkeley in Neurobiologie, seit 15 Jahren hat er in Basel seine eigene Forschungsgruppe, seit 2014 ist er Professor.

Roska ist einer der beiden Gründungsdirektoren des Instituts für molekulare und klinische Augenheilkunde (Institute of Molecular and Clinical Ophthalmology, IOB), das 2018 seinen Betrieb aufgenommen hat und überwiegend von der Universität Basel und seinen Einrichtungen getragen wird

Die Hamburger Körber-Stiftung zeichnet seit 1985 jedes Jahr einen wichtigen Durchbruch in den Physical oder den Life Sciences in Europa aus. Der Körber-Preis für die Europäische Wissenschaft entwickelte sich seither zu einem wichtigen Wissenschaftspreis in Europa. Die Preisstifter bewiesen dabei einen guten Riecher: Nach Verleihung des Körber-Preises erhielten bislang sechs Preisträgerinnen und Preisträger den Nobelpreis.

Geheimrezept: Organoide

Am Institut für Molekulare und Klinische Ophthalmologie Basel (IOB) arbeiten Grundlagenforscher, klinisch Forschende und Kliniker Hand in Hand an einem besseren Verständnis von Augenkrankheiten und an der Entwicklung neuer Therapien zur Behandlung von Sehverlust.

IOB hat zum Ziel, die Praxis der translationalen Augenheilkunde zu revolutionieren - durch ein besseres Verständnis der Strukturen, Funktionsweise und molekularen Komposition der vielen Zelltypen im menschlichen Auge, sowie mit Organoiden als wichtiger Grundlage für die Entwicklung neuartiger Therapien.

Ein Organoid ist eine wenige Millimeter grosse, organähnliche Mikrostruktur, die mit Methoden der Zellkultur künstlich erzeugt werden kann. Unter geeigneten Kulturbedingungen können Organoide beispielsweise aus Gewebe- oder embryonalen Stammzellen gezüchtet werden. Sie haben organähnliche Eigenschaften, obwohl sie keine Gefässe aufweisen.

Das IOB wurde im Dezember 2017 als Stiftung gegründet, das garantiert vollkommene Forschungsfreiheit. Gründungspartner waren das Universitätsspital Basel, die Universität Basel und Novartis.

www.koerber-stiftung.de

veröffentlicht: 23. Juni 2020 12:35
aktualisiert: 23. Juni 2020 12:44
Quelle: sda

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