Ab dem 1. Januar 2025 soll sich der Grenzgang für Einkaufstouristen nicht mehr gleich lohnen wie bis anhin. Dann gilt nämlich die neue Verordnungsänderung, wodurch man nur noch Ware im Wert von 150 Franken ohne Schweizer Mehrwertsteuer in die Schweiz einführen darf. Bis anhin war es noch doppelt so viel. Mit dieser Änderung geht der Bundesrat auf zwei Ostschweizer Standesinitiativen der Kantone St.Gallen und Thurgau ein.
So sehen es die Einkaufstouristen
Die Meinungen der Einkaufstouristen auf den Konstanzer Strassen gegenüber der neuen Verordnung gehen auseinander. «Ich denke, dass es nur wenig bringt. Die Leute gehen trotzdem, das ist ihnen egal. Dann verzollen sie es vielleicht, oder auch nicht», sagt Renata Zoller aus Kollbrunn gegenüber TVO. Ihrer Meinung nach werden mehr Leute heimlich mit ihrem Einkaufsbummel über die Grenze fahren."
Pirmin Aregger aus Buttisholz hingegen sieht es anders. Er kann sich vorstellen, dass Schweizer künftig wieder in der Schweiz konsumieren. «Man muss sich gut überlegen, ob man noch ins Ausland einkaufen geht. Ich habe festgestellt, dass die Preise in Deutschland mittlerweile gleich sind wie in der Schweiz.»
«Besser als nichts»
Thurgauer Regierungspräsident Walter Schönholzer hält die Senkung der Wertfreigrenze für einen Schritt in die richtige Richtung, wie er gegenüber TVO sagt. So ganz zufrieden damit ist er jedoch nicht: «Es ist besser als nichts, aber wir hätten gefordert, dass sie ganz abgeschafft wird.» Schliesslich gehe es auch um die Gleichberechtigung. Es sei nicht fair, dass einige Leute in der Schweiz zu höheren Preisen einkaufen und Mehrwertsteuer bezahlen, während andere im Ausland zu tieferen Preisen ohne Mehrwertsteuer einkaufen.
Matthias Hotz, Präsident der TGShop Vereinigung der Fachgeschäfte im Thurgau, ist positiver gestimmt: «Dieser erste Schritt ist wertvoll und wir erwarten, dass wir das in unseren Geschäften auch spüren.»
Vom Konsumentenschutz wird hingegen unter anderem der erhöhte Bürokratieaufwand für den Zoll bemängelt. «Das kostet die Schweiz viel mehr. Wir bezahlen es mit den Steuern und es wird nicht das bewirken, was man gedacht hat, nämlich dass der Einkaufstourismus eingeschränkt wird», sagt Sara Stalder, Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz. Da die Preisunterschiede immer noch so gross seien, müssten Detailhändler für bessere Preise in der Schweiz sorgen oder wenigsten in den Grenzgebieten angleichen.
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(TVO/red.)