Künstliche Intelligenz wird immer öfter von Cyberkriminellen eingesetzt. Die Swisscom hat diesbezüglich eine stark zunehmende Bedrohung in den letzten Monaten beobachtet. KI-Technologien machten Cyberangriffe von Hackern effizienter und effektiver. Dazu könne man mit Künstlicher Intelligenz die Abwehrmassnahmen besser umgehen, heisst es im «Cyber Security Threat Radar» von Swisscom.
Phishing-Kampagne mit KI
Ein Grund für die Zunahme sei die immer breitere öffentliche Verfügbarkeit von solchen KI-Tools. Das bekannteste Beispiel hierfür: ChatGPT. Mit dem Textassistenten liessen sich personalisierte Phishing-Mails formulieren, die schwieriger als solche zu erkennen seien.
Swisscom erwartet eine zunehmende Verschmelzung von zielgerichteten Angriffen mit KI-generierten Phishing-E-Mails. Eine Sprachmodell-KI kann auf Basis eines bestehenden E-Mail-Verlaufs eine überzeugende Storyline für die Weiterführung der Konversation erstellen und dies mit einem Phishing-Angriff verbinden. Wird das Ganze dann automatisiert, entsteht eine gezielte Phishing-Kampagne mit individualisierten E-Mails.
Phishing ist in den meisten Fällen der Türöffner für Ransomware-Angriffe. Bei diesen gelangen Hacker über eine Schadsoftware in ein System, verschlüsseln Dateien und fordern im Anschluss ein Lösegeld für deren Freigabe. Gemäss Schätzungen zahlen Erpresste bei einem erfolgreichen Ransomware-Angriff durchschnittlich 950'000 Franken.
KI hilft auch beim Schutz
Sprachmodell-KIs können Cyberkriminellen auch darin helfen, dass sie die Schwachstellen in Codes analysieren können. Das kann dann für einen Hacker-Angriff ausgenutzt werden. Ausserdem bleibt es durch die schnelle Evolution von KI-generierten Videos und Bildern weiterhin äusserst schwer, Deep-Fake-Angriffe mit herkömmlichen Mitteln zu identifizieren.
Zum Schluss noch die gute Nachricht: KI-Technologien können nicht nur Angreifende unterstützen, sondern auch Verteidigende. So kann Künstliche Intelligenz beispielsweise bei der Erkennung von KI-generiertem Bild und Text helfen und Unternehmen unterstützen, die Angriffsfläche zu verringern.
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