Vermischtes

Manor nimmt exotische Wasser aus dem Sortiment

29.09.2020, 13:26 Uhr
· Online seit 29.09.2020, 13:17 Uhr
Der Schmähpreis «Teufelsstein» der Alpen-Initiative geht dieses Jahr an das kanadische Trinkwasser «Berg» aus Grönlandeis. Manor will das Wasser sowie ähnliche Produkte nun aus dem Sortiment nehmen.
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(agl) «Trinkwasser aus Grönlandeis über den Atlantik zu verschiffen, ist der Gipfel des Unsinns», wird SP-Nationalrat Jon Pult, Präsident der Alpen-Initiative, in einer Mitteilung vom Dienstag zitiert. Besonders absurd sei der Transport, da in der Schweiz sauberes Wasser praktisch zum Nulltarif aus der Leitung fliesse. Zudem verursacht das Gletscherwasser gemäss der Mitteilung 794 Gramm CO2 pro Flasche mit 750 Milliliter Inhalt.

Eine klare Mehrheit der 5900 Teilnehmer habe sich bei der Abstimmung zur Vergabe des «Teufelssteins» dann auch für das «Berg»-Wasser entschieden, schreibt die Alpen-Initiative. Der Verein hat den Preis am Dienstag am Manor-Hauptsitz in Basel übergeben. Dort will man nun handeln. Wie Manor-Food-Director Pascal Kraak in der Mitteilung zitiert wird, nimmt das Unternehmen das Feedback der Öffentlichkeit und der Kunden ernst.

Letzte Flaschen im vierten Quartal 2020

Denn bereits zuvor gab es Kritik an importiertem Trinkwasser, neben «Berg» auch am Wasser «Fiji» sowie an der norwegischen Marke «Voss». «Deshalb hat Manor beschlossen, die interkontinentalen ‹Eaux du monde› mit rund 10 verschiedenen Wassern schrittweise aus dem Sortiment zu nehmen und sich auf regionale und nationale Wasser zu konzentrieren», so Kraak. Spätestens im vierten Quartal 2020 würden die letzten Flaschen aus den Regalen genommen. Die Alpen-Initiative fordert in ihrer Mitteilung auch die anderen Schweizer Detailhändler dazu auf, die exotischen Trinkwasser nicht mehr zu verkaufen.

Auch der gegenteilige Preis, der «Bergkristall» für Nachhaltigkeit, wurde dieses Jahr vergeben. Das Publikum wählte den «Kulinarischen Herbst», eine Zusammenarbeit der Marketingplattform alpinavera und GastroGraubünden. Der Preis belohne die Förderung regionaler Gastroküche, so die Alpen-Initiative. Betriebe, die konsequent regionale Speisen anbieten, dürfen Gerichte, die zu mindestens 60 Prozent aus regionalen Zutaten bestehen, speziell auszeichnen. Dies könne zur Vermeidung von Transporten beitragen und stärke lokale Lieferketten.

veröffentlicht: 29. September 2020 13:17
aktualisiert: 29. September 2020 13:26
Quelle: CH Media

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