Schweiz

Marco Chiesa ist für finanzielle Entschädigung von SVP-Präsident

03.08.2020, 09:26 Uhr
· Online seit 03.08.2020, 08:44 Uhr
Der designierte SVP-Parteipräsident Marco Chiesa spricht sich für eine finanzielle Entschädigung des Präsidenten-Postens aus. Zudem will der Tessiner Ständerat vermehrt die Perspektive der Südschweiz einbringen.
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(agl/sat) Er sei schon «immer dafür» gewesen, dass der SVP-Präsident entschädigt wird, sagte Marco Chiesa am Montag den Tamedia-Zeitungen im Interview. Ansonsten würden «nur reiche Kandidaten» in Frage kommen als Parteipräsident. «Und wir sind ja keine Partei der Elite, sondern des Volkes», so Chiesa. Die Entscheidung über den Lohn und dessen Höhe liege jedoch bei der Parteileitung. Der aktuelle SVP-Präsident Albert Rösti erhält offiziell keine Entschädigung. Bis 2009 der Lohn gestrichen wurde hatten frühere Präsidenten der Volkspartei 50'000 Franken erhalten.

Er wolle ein volksnaher Parteipräsident sein, sagte Marco Chiesa in dem Interview weiter. Und er wolle sich noch stärker als seine Vorgänger um die Grenzkantone kümmern. In der deutschen Sprache fühle er sich zwar etwas weniger sicher als im Italienisch und Französisch. Als Tessiner könne er jedoch auf die Unterstützung zahlreicher Deutschschweizer zählen, so der letzten November in den Ständerat gewählte Politiker. «Ich glaube, dass es der Schweiz gerade in der Zuwanderungsdebatte guttäte, auch einmal die Perspektive des Tessins einzunehmen».

Job gekündigt – Familie steht hinter neuem Spitzenamt

Am vergangenen Donnerstag schlug die Findungskommission der SVP überraschend den 45-jährigen Tessiner Ständerat Marco Chiesa als neuen SVP-Präsidenten vor. Ende Februar war dieser noch als Leiter eines Alterszentrums tätig und lehnte deshalb aus beruflichen Gründen ab. Inzwischen habe er sich jedoch mit den zwei Kindern und seiner Frau beraten sowie die Stelle gekündigt, sagte Chiesa den Tamedia-Zeitungen.

Die nächste Delegiertenversammlung der SVP und damit die Wahl des Nachfolgers von Albert Rösti, der seinen Rücktritt bereits Anfang Jahr angekündigt hatte, findet am 22. August statt. Die Wahl des Nachfolgers war wegen der Coronapandemie jedoch vom Frühling auf den Herbst verschoben worden.

veröffentlicht: 3. August 2020 08:44
aktualisiert: 3. August 2020 09:26
Quelle: CH Media

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