Wirtschaft

Maschinen, Elektro, Metall: Die Industrie schlägt Alarm

· Online seit 26.05.2020, 09:00 Uhr
Drei Viertel der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie seien in ihrer Existenz bedroht, warnt der Branchenverband. Er fordert die Aufhebung der Industriezölle und besseren Zugang zum Weltmarkt.
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Ein starker Franken und eine schwache Konjunktur in den Absatzmärkten brachte die Schweizer Industrie schon 2019 in Bedrängnis. Dann kam die Pandemie. Der Einkaufsmanagerindex sei auf den tiefsten Stand seit der Finanzkrise 2009 gefallen, meldete der Branchenverband Swissmem am Dienstag. Das bedeutet: Der Industrie brechen die Aufträge weg.

Eine Umfrage in der Branche zeige: «72 Prozent der Unternehmen befinden sich in einer kurz- und mittelfristig existenzbedrohenden Situation.» Nun sei die Politik gefragt. Sie müsse die Rahmenbedingungen für die Industrieunternehmen verbessern, und zwar sofort. Da 80 Prozent der Produktion ins Ausland gehen, will der Branchenverband offene Grenzen und besseren Zugang zum Weltmarkt. Er fordert die sofortige Abschaffung der Industriezölle, Freihandelsabkommen mit den USA, Indien und anderen asiatischen Staaten sowie Fortschritte beim EU-Rahmenabkommen.

Zugang zum EU-Binnenmarkt sichern

Der Verband warnt ausdrücklich vor einer Annahme der SVP-Begrenzungsinitiative, die sich gegen die Personenfreizügigkeit mit den EU-Staaten richtet. Der diskriminierungsfreie Zugang zum EU-Binnenmarkt müsse gesichert bleiben, da 56 Prozent der Exporte der Branche dorthin gingen.

Tätig werden soll der Bund auch bei der Innovationsförderung und den Investitionen. Der Spielraum bei den öffentlichen Beschaffungen müsse konsequent zu Gunsten der heimischen Industrie ausgenutzt werden, verlangt Swissmem. Weiter soll die Bezugsdauer der Kurzarbeitsentschädigung auf 18 Monate und die Frist für die Einreichung der COVID-19-Kreditegesuchen bis Ende 2020 verlängert werden.

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veröffentlicht: 26. Mai 2020 09:00
aktualisiert: 26. Mai 2020 09:00
Quelle: CH Media

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