Coronavirus

Mehrheit steht in der Schweiz hinter der Corona-Politik des Bundes

02.10.2020, 05:48 Uhr
· Online seit 02.10.2020, 03:55 Uhr
Trotz vereinzelter Kritik steht eine Mehrheit der Schweizer Bevölkerung hinter der Corona-Politik des Bundes. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage von Tamedia und «20 Minuten» bei gut 15'000 Teilnehmenden hervor.
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Demnach halten 53 Prozent der befragten Personen die Massnahmen des Bundes zur Eindämmung des Coronavirus für angemessen. Die Gruppe jener, die die Massnahmen zu streng oder eher zu streng finden, ist mit 21 Prozent etwa gleich gross wie jene Gruppe, die sich schärfere Massnahmen wünschen würde (24 Prozent).

Seit April, als sich die Schweiz im Lockdown befand, hat sich die Einschätzung der Bevölkerung nur wenig verändert, wie aus der Ende September durchgeführten Befragung weiter hervorgeht. Damals bezeichneten 58 Prozent der befragten Personen die Massnahmen des Bundes als angemessen.

Skeptiker deutlich in der Minderheit

«Wir sehen, dass die Corona-Skeptiker innerhalb der Bevölkerung eine laute, aber kleine Minderheit darstellen», sagte der Politologe Lucas Leemann, der die Umfrage zusammen mit Fabio Wasserfallen durchgeführt hat. Die Aufmerksamkeit, die die Skeptiker medial erhielten, stehe in keinem Verhältnis zu ihrer Relevanz.

Wie aus der Umfrage weiter hervorgeht, stösst die Maskenpflicht im öffentlichen Verkehr auf breite Akzeptanz. Acht von zehn Personen stehen hinter dieser Massnahme. Während die SVP-Wählerschaft gegenüber der Maskenpflicht tendenziell kritischer eingestellt ist, unterstützten SP, Grüne und GLP diese Massnahme deutlich.

Maskenpflicht in Geschäften akzeptiert

Auf breite Zustimmung über alle Altersgruppen und Parteigrenzen hinweg stösst auch die Maskenpflicht in Geschäften und öffentlich zugänglichen Innenräumen. Kein Verständnis haben die Personen, die an der Umfrage teilgenommen haben, dagegen für einen Maskenzwang am Arbeitsplatz. Nur gut jeder Vierte fände das sinnvoll.

Schliesslich rechnen 69 Prozent der befragten Personen nicht oder eher nicht damit, dass es in den nächsten sechs Monaten zu einem erneuten Corona-Lockdown wie im März kommen könnte. Nur eine kleine Minderheit würde einen zweiten Lockdown gut heissen. Ziel müsse es sein, dass möglichst wenige Menschen am Virus sterben.

veröffentlicht: 2. Oktober 2020 03:55
aktualisiert: 2. Oktober 2020 05:48
Quelle: sda

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