Ferien

Mit diesen Tricks verdienen Hotels mehr mit uns

· Online seit 10.02.2020, 14:02 Uhr
Ob wir ein Standardzimmer oder ein Superior-Zimmer buchen, hängt nicht nur vom Reisebudget ab, sondern auch, wie das Buchungsportal uns die Zimmer präsentiert. Geschicktes Marketing und flexible Preise sind längst bei der Hotellerie angekommen.
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Diese Massnahme kostet die Hotelbetreiber nichts, kann aber zu einer Umsatzsteigerung von bis zu vier Prozent führen. Der Trick ist einfach: Auf dem Buchungsportal wird die Vorauswahl des Zimmers als Superior Zimmer angezeigt. Der Gast muss sich aktiv für die günstigere Variante entscheiden. Dies empfindet man als Downgrade und lässt sich eher davon abhalten.

Mehr Buchungen mit Klimaschutzbeiträgen

Dass dieser Trick funktioniert, hat die Wissenschaftlerin Angela Steffen von der Hochschule Luzern in ihrer Studie «Upselling by Default» nachgewiesen. War das Superior-Zimmer bereits als Vorauswahl eingestellt, haben sich 70 Prozent der Gäste für dieses entschieden, im umgekehrten Fall nur 60 Prozent, heisst es in der aktuellen Ausgabe der Hotellerie und Gastronomie Zeitung (HGZ).

Diese Erfahrung hat auch das Reisebüro Baumeler mit den «myclimate»-Klimschutzbeiträgen gemacht, als sie diese neu als Vorwahl setzte. «Das hat zu signifikant mehr Buchungen dieses Angebots geführt», sagt Geschäftsführer Serge Brunner. 

Downgrade oder Upgrade?

Interessant ist auch: Wem bei einer Hotelbuchung zuerst das Rundum-Paket mit Frühstück, Massage und Cüpli angeboten wird, entscheidet sich eher für dieses Angebot als für die abgesteckte Variante, heisst es in der HGZ. Wird die günstigere Variante zuerst angeboten, empfindet der Gast das Rundum-Paket als teures Upgrade und verzichtet darauf. Günstige Massnahme, grosse Wirkung bilanziert Steffen. «Auch kleinere Unternehmen können davon profitieren.»

Hotels werden künftig auch zunehmend mit flexiblen Preisen arbeiten. Zum Beispiel wurde nachgewiesen, dass Einheimische nicht bereit sind, gleich hohe Preise für ein Hotelzimmer zu zahlen wie Touristen. «Anstatt dieselben Preise von allen zu verlangen, lohnt es sich, Rabatte für Einheimische anzubieten und gleichzeitig die Preise für Touristen zu erhöhen», kommt Steffen in ihrer Studie zum Schluss.

(agm)

veröffentlicht: 10. Februar 2020 14:02
aktualisiert: 10. Februar 2020 14:02
Quelle: FM1Today

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