Diplomatie

Mitarbeiterin der Schweizer Botschaft in Moskau soll Geld veruntreut haben

31.10.2019, 09:49 Uhr
· Online seit 31.10.2019, 09:35 Uhr
Eine lokale Mitarbeiterin der Schweizer Botschaft in Moskau soll über Jahre Rechnungen, Arztzeugnisse und Invaliditätszeugnisse gefälscht und so Geld erschwindelt haben. Die Beschuldigte wurde Mitte Februar unverzüglich freigestellt. Darauf erhob sie selber Vorwürfe.
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Über den Fall berichtete die Sendung «Heute Morgen» von Radio SRF am Donnerstag. Das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA entsprechende Informationen.

Offenbar soll eine Meldung eines Bürgers den Fall ins Rollen gebracht haben. Dieser berichtete nach einem Ehevorbereitungsgespräch auf der Botschaft von einer ohne Quittung ausgestellten Rechnung. Die Schweizer Vertretung in Moskau analysierte daraufhin zahlreiche Dokumente der Beschuldigten. Die Untersuchung förderte verschiedenste kriminelle Taten zutage.

Invaliditätszertifikat gefälscht

Das EDA spricht von einer Schadenssumme für die Botschaft von umgerechnet rund 75'000 Franken. «Die Botschaft hat Belege für die gegenüber der Person erhobenen Vorwürfe und kann die Fälle dokumentieren», sagte Sprecher Tilman Renz.

Das zuständige russische Ministerium habe der Botschaft ausserdem bestätigt, dass das von der Beschuldigten verwendete Invaliditätszertifikat gefälscht sei. Aufgrund dieser Fakten sei Strafanzeige gegen die Frau eingereicht worden. Das Verfahren sei derzeit im Gang.

Vorwürfe gegen Botschaft

Laut EDA hat die Beschuldigte nach der fristlosen Freistellung selber gekündigt. Die Frau erhob darauf ihrerseits Vorwürfe gegen die Leitung der Schweizer Botschaft in Moskau. Diese habe das Aussendepartement aber inzwischen widerlegen können: «Es verfügt über keine Belege für ein fehlerhaftes Verhalten und spricht deshalb Botschafter Yves Rossier und dem Team der Schweizerischen Botschaft in Moskau sein volles Vertrauen in ihre Arbeit aus.»

veröffentlicht: 31. Oktober 2019 09:35
aktualisiert: 31. Oktober 2019 09:49
Quelle: sda

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