Muba öffnet zum letzten Mal

07.02.2019, 12:14 Uhr
· Online seit 07.02.2019, 12:00 Uhr
Zum 103. und letzten Mal öffnet die Muba am Freitag in Basel ihre Tore. An der Dernière der ältesten Publikumsmesse der Schweiz sind 605 Aussteller mit dabei, 16 weniger als 2018.
Anzeige

Unter anderem präsentiert sich an der bis zum 17. Februar dauernden Frühjahresmesse das Gastland Japan, wie es in einer Mitteilung der Messe heisst. Als Gastregion ist Appenzell vertreten. Der Eintritt ist bei der letzten Ausgabe gratis.

Die wegen fundamentalen Veränderungen in der Messe- und Eventbranche in Schwierigkeiten geratene MCH Group hat im vergangenen Sommer entschieden, die Muba einzustellen. Die Messe litt seit Jahren unter einem Publikumsschwund. 2018 waren noch rund 124'000 Besucherinnen und Besucher gezählt worden.

In ihren besten Zeiten hatte die Mustermesse mehr als eine Million Besuchende. Erstmals durchgeführt worden war die Muba als Schweizer Mustermesse im Frühling 1917. Sie sollte als nationale Leistungsschau während des Ersten Weltkriegs den «Überlebenswillen der Schweiz und die landeseigenen Produkte stärken».

831 Aussteller präsentierten an der ersten Mustermesse während fünfzehn Tagen ihre Muster. Anhand dieser konnten Bestellungen getätigt werden; einen direkten Warenverkauf gab es noch nicht. Die Messe fand im Stadtcasino, einigen Turnhallen sowie einer provisorischen Messehalle im Kleinbasel statt.

5000 Besuchende zählte die Erstausgabe im Durchschnitt pro Tag, wie aus Dokumenten des Basler Staatsarchivs hervorgeht. Mit Geschäftsabschlüssen in der Höhe von rund 25 Millionen Franken habe die Messe alle Erwartungen übertroffen.

Teilnehmen durften an der Mustermesse zunächst nur schweizerische Unternehmen mit einer komplett schweizerischen Belegschaft. Erst zu Beginn der 1960er Jahre wurden in bestimmten Branchen vereinzelt ausländische Produkte zugelassen.

Die Millionengrenze überschritten hatten die Besucherzahlen der Mustermesse bei der 50. Ausgabe 1966. Danach wurden immer weniger Eintritte verzeichnet. Mit ein Grund dafür war die Auslagerung von Fachmessen, die 1957 mit der «Holz» begann.

Einige der heute eigenständigen Messen haben die Mustermesse als «Mutter aller Messen» an Bedeutung klar überholt, etwa die 1973 erstmals durchgeführte Uhren- und Schmuckmesse, die heutige Baselworld oder die Kunstmesse Art Basel.

Gerade die Baselworld hat sich in der Zwischenzeit jedoch ebenfalls zu einem Sorgenkind der MCH Group entwickelt. Im vergangenen Jahr hatte der Messebetreiber im weiteren auch das Ende der Publikumsmessen Züspa in Zürich und Comptoir in Lausanne beschlossen.

veröffentlicht: 7. Februar 2019 12:00
aktualisiert: 7. Februar 2019 12:14
Quelle: SDA

Anzeige
Anzeige