Schweiz

Nach bezahlter Auszeit: Ex-SBB-Chef Andreas Meyer gibt ein Comeback

19.10.2020, 07:17 Uhr
· Online seit 19.10.2020, 07:12 Uhr
Der zurückgetretene SBB-Chef Andreas Meyer wird Verwaltungsratspräsident beim Zürcher IT-Unternehmen «Starmind». Dieses entwickelt künstliche Intelligenz für Unternehmen.
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(wap) Solange er noch auf der Gehaltsliste der SBB stand, war es ruhig um den zurückgetretenen SBB-Chef Andreas Meyer. Nun ist er zurück: Am Montag meldete das Zürcher IT-Unternehmen Starmind, dass Meyer zum Verwaltungsratspräsident gewählt worden sei. Starmind setzt auf die Entwicklung künstlicher Intelligenz und verkauft diese an grosse Organisationen. Kunden sind unter anderem Swisscom, die UNO und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz.

Zeitgleich meldete sich Meyer in den Medien zurück. In einem ebenfalls am Montag erschienen Interview mit der «NZZ» gab er bekannt, dass er sich selbständig gemacht habe und neben seiner Verwaltungsratstätigkeit Unternehmen als «Senior Advisor» berate. Meyer hatte seinen Posten bei der SBB per 1. April für den neuen CEO Vincent Ducrot geräumt, stand aber noch bis Ende September auf der Gehaltsliste der SBB. Politiker warfen ihm daraufhin vor, «450'000 Franken fürs Nichtstun» bezogen zu haben.

Kritik an Meyer wurde auch laut, weil sich der aktuelle Lokführermangel der SBB, der die zeitweise Schliessung von Linien im Regionalverkehr zur Folge hat, unter seiner Führung angebahnt hatte. Im Interview mit der NZZ sagt Meyer dazu: «Ich übernehme die Verantwortung». Grund für den Mangel seien neben zahlreicher Baustellen auch die starke Zunahme des Eventverkehrs. Die SBB hätten zu spät erkannt, wie stark sich diese Faktoren auf den Bedarf an Lokführern auswirkten.

veröffentlicht: 19. Oktober 2020 07:12
aktualisiert: 19. Oktober 2020 07:17
Quelle: CH Media

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