Umwelt

Nach sieben Jahren Anstieg gehen Ausgaben für Umwelt zurück

03.12.2019, 12:34 Uhr
· Online seit 03.12.2019, 12:30 Uhr
Die Schweiz hat sich das Wohl der Umwelt etwas kosten lassen: Betrug die Bruttowertschöpfung im Umweltsektor im Jahr 2000 noch 11 Milliarden Franken, waren es 2017 doppelt so viel. Ähnlich stieg der Anteil der im Umweltsektor Beschäftigten. Nun sinken aber die Zahlen.
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Knapp 80'000 Menschen haben im Jahr 2000 Güter produziert und Dienstleistungen erbracht, welche dem Schutz der Umwelt und dem Erhalt der Ressourcen dienen. Sieben Jahre später waren es mehr als doppelt so viele: 160'900 Personen oder 4 Prozent aller Beschäftigten.

Die provisorischen Zahlen für 2018 scheinen aber gemäss dem Bundesamt für Statistik (BFS) ein Nachlassen der Bemühungen zu dokumentieren: Nur noch knapp 150'000 respektive 3,7 Prozent der Beschäftigten arbeiten im weitesten Sinn zum Wohl der Umwelt.

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Bruttowertschöpfung von Gütern und Dienstleistungen zum Nutzen der Umwelt: Der Anteil am Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg von 2,4 Prozent im 2000 auf 3,4 Prozent sieben Jahre später, um jetzt wieder auf dem Status quo von 2010 bei 3,1 Prozent zu stehen.

Mehrkosten wegen allgemeiner Teuerung

Bei den Umweltkosten gab es keinen solchen Einbruch: Gemäss provisorischer Berechnung wurden letztes Jahr insgesamt 12,4 Milliarden Franken für die Vermeidung, Reduktion oder Beseitigung von Verschmutzungen oder anderen Beeinträchtigungen der Umwelt aufgewendet, 3,9 Milliarden oder 46 Prozent mehr als zu Beginn des Millenniums.

Am meisten beigetragen haben die Unternehmen mit 5,9 Milliarden Franken, gefolgt von der öffentlichen Verwaltung und den Privaten Organisationen ohne Erwerbszweck (POoE) mit 3,8 Milliarden und den Privathaushalten, welche 2,7 Milliarden beisteuerten. Im Verhältnis zum BIP blieb der Aufwand aber seit 2010 konstant bei 1,8 Prozent. Zur Jahrtausendwende hatte er leicht mehr, nämlich 1,9 Prozent, betragen.

Grösste Wertschöpfung beim Bauen

Etwa ein Drittel der im Umweltsektor Beschäftigten sorgten für Energieinsparungen und -management. Mit gut 20'000 Beschäftigten (13 Prozent) benötigte die Abfallwirtschaft am zweitmeisten Personal. Die übrigen Mitarbeiter waren hauptsächlich in den Bereichen Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen, dem Boden- und Gewässerschutz sowie der Abwasserwirtschaft engagiert.

Am meisten «verdient» (Bruttowertschöpfung) wurde im Umweltsektor im Baugewerbe, gefolgt von der Energie- und Wasserversorgung sowie Abfallentsorgung, dem Bergbau und damit verbundenem verarbeitendem Gewerbe und der öffentlichen Verwaltung. Dahinter folgten die Branchen Wissenschaft und Technik.

veröffentlicht: 3. Dezember 2019 12:30
aktualisiert: 3. Dezember 2019 12:34
Quelle: sda

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