Coronavirus

Notfallmediziner: Dritte Welle kommt Ende Januar/Anfang Februar

19.12.2020, 11:22 Uhr
· Online seit 19.12.2020, 11:20 Uhr
Bei der Gesellschaft für Notfall- und Rettungsmedizin ist man sich sicher: Ende Januar/Anfang Februar werde eine dritte Corona-Welle über die Schweiz kommen. Die Frage sei nur, wie stark sie sein werde.
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Die Höhe der dritten Welle werde abhängig sein vom Verhalten der Menschen in den kommenden «sozialen Ferien», sagte Aristomenis Exadaktylos, Co-Präsident und Vorstandsmitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Notfall- und Rettungsmedizin (SGNOR), am Samstag zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Die SGNOR bittet deshalb die Bevölkerung, sich an die Regeln des Bundes zu halten und vor allem die Kontakte über die Festtage zu minimieren. Sonst drohe in den nächsten Wochen ein Kollaps in den Notfallstationen, Bettenstationen und insbesondere Intensivstationen der Spitäler, heisst es in einer Medienmitteilung vom Samstag.

«Kantonales Virus-Pingpong»

«Die Lage ist ernst, sehr ernst sogar», wird Exadaktylos stellvertretend für den Vorstand der SGNOR in der Mitteilung zitiert. Gegenüber Keystone-SDA beklagte er die «Inhomogenität» der Anti-Corona-Massnahmen. «Dies lässt das Virus sich ständig verbreiten.» Morgen könne es wieder das Wallis treffen.

Es brauche homogene, also landesweit einheitliche Regeln. «Sonst spielen wir nur kantonales Virus-Pingpong».

Mit den zunehmenden Covid-19-Fällen drohe vor allem auch bei weiter zunehmender Überbelegung der Spitäler die Kapazität für die Versorgung regulärer, nicht covid-bedingter Notfallpatienten einzubrechen, befürchtet die SGNOR. Nachdem im Frühling rund ein Drittel weniger Patienten in den Notfallstationen eintrafen als vor der Pandemie, sei nun wieder der «Normalzustand erreicht», sagte Exadaktylos.

veröffentlicht: 19. Dezember 2020 11:20
aktualisiert: 19. Dezember 2020 11:22
Quelle: sda

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