Mobilität

Pedibus begleitet seit 20 Jahren Kinder auf dem Schulweg

20.09.2019, 12:41 Uhr
· Online seit 20.09.2019, 12:25 Uhr
Seit 20 Jahren macht der Pedibus den Schulweg für jüngere Kinder sicherer. Das in Lausanne lancierte Konzept hat in der Schweiz inzwischen 3000 Nutzer, die meisten in der Westschweiz.
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Pedibus ist «Bus auf Füssen», ein System, bei dem die Kinder unter Leitung eines Erwachsenen zu Fuss sicher in die Schule begleitet werden. Dabei verkehrt der Pedibus wie ein richtiger Bus nach einem Fahrplan auf einer bestimmten Strecke.

Die Idee stammt aus Australien. Auf Anregung einer Gruppe von Eltern fasste das System 1999 zunächst in der Waadtländer Kantonshauptstadt Fuss. Seit 2002 wird das Programm landesweit vom Verkehrs-Club der Schweiz (VCS) organisiert.

Tausende Linien

Auf seiner Internetseite verzeichnet der Pedibus inzwischen 1500 offizielle sowie Tausende andere informelle Linien. Das System wird von 3000 Kindern genutzt, die von 1600 Begleitern betreut werden. Die durchschnittliche «Fahrstrecke» beträgt einen Kilometer.

Die Routen, Haltestellen und Fahrpläne werden von den Eltern festgelegt. Die verschiedenen Haltestellen sind durch Schilder gekennzeichnet. Die Begleitperson ist in der Regel ein Elternteil. Doch auch Grosseltern, Tagesmütter und andere interessierte Erwachsene können diese Aufgabe übernehmen. Die Kinder lernen so in Begleitung Erwachsener das sichere Verhalten auf dem Schulweg.

Fotoausstellung in zehn Städten

Um das zwanzigjährige Jubiläum zu feiern, organisierte der VCS in dieser Woche Fotoausstellungen und Umzüge in zehn Städten. Ziel war es auch, die Bedürfnisse der Kinder im öffentlichen Raum ins Zentrum stellen und die Kinder dazu animieren, sich zu Fuss zu bewegen, wie der VCS in einem Communiqué schreibt. Am Umzug im Tessin nahm auch die Skirennfahrerin Lara Gut-Behrami als Patin des Pedibus teil.

Der VCS weist darauf hin, dass die aktive Bewegung der Kinder zwischen 1994 und 2015 um 9 Prozent abgenommen hat, der Anteil übergewichtiger Kinder hoch bleibt und Sicherheitsbedenken viele Eltern dazu bewegen, ihre Kinder mit dem Auto zur Schule zu fahren. Deshalb sei es dringend nötig, den öffentlichen Raum nach den Bedürfnissen der Kinder umzugestalten.

veröffentlicht: 20. September 2019 12:25
aktualisiert: 20. September 2019 12:41
Quelle: sda

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