Zellforschung

Pipettierroboter aus Lausanne spart viel Zeit und Geld

· Online seit 12.08.2020, 15:00 Uhr
Es ist der Traum eines jeden Biowissenschaftlers: eine Pipette, die einzelne Zellen isoliert. Wochenlanges wiederholtes Verdünnen von Lösungen fällt dank der Erfindung eines Lausanner EPFL-Spin-offs weg. Das spart einen Haufen Zeit - etwa bei Krebsbehandlungen.
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Ähnliche Systeme wie das der Firma SEED Biosciences haben zwar andere schon erfunden, «aber unseres - Dispencell genannt - ist das erste, das alle Anforderungen erfüllt. Es ist einfach zu bedienen, beeinträchtigt die Zellfunktionen nicht, kann sterilisiert werden, verbessert die Rückverfolgbarkeit und vieles mehr», sagt David Bonzon, der CTO des Unternehmens.

Ihr Gerät sortiert Zellen gleichsam zum Gänsemarsch. Erst zieht die Pipette aus 20 μL einer Lösung mit einer hohen Zellkonzentration einige hundert Zellen ein. Dann wird die Pipettenspitze in die Schale gesetzt und per Knopfdruck einzeln nacheinander Zellen hinein gespritzt.

Das System enthält einen elektronischen Sensor, der mit einem ebenfalls von SEED Biosciences entwickelten Softwareprogramm verbunden ist, das die elektrische Signatur jeder Zelle aufzeichnet. Die Software ist empfindlich genug, um einzelne Zellen zu erkennen, wenn sie die Spitze passieren. Sie werden dann auf einem Computerbildschirm als scharfe Spitzen angezeigt.

Identische Zellen unerlässlich in der Forschung

Die Isolierung einzelner Zellen ist essenziell beim Klonen: Jede Zelle ist ein Individuum. Zuverlässige Forschungsergebnisse liefern aber nur identische Zellen, denn nur sie können miteinander verglichen werden. Aus einer einzigen Zelle erzeugte Zelllinien verwenden grosse Forschungsorganisationen wie die US Food and Drug Administration (FDA).

*Fachartikellinks: https://doi.org/10.1177/2472630320911636

https://doi.org/10.1177/2472630320905574

veröffentlicht: 12. August 2020 15:00
aktualisiert: 12. August 2020 15:00
Quelle: sda

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