Medizin

Qualität in Schweizer Pflegeheimen hat sich stark verbessert

· Online seit 29.08.2022, 07:16 Uhr
Die meisten Pflegeheime in der Schweiz haben ihre Qualität in den vergangenen Jahren massiv verbessert. Laut dem Berner Experten Alfred Gebert erfolgt die Pflegeplanung heute professioneller als früher.
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Heute esse man in nahezu allen Heimen gut, in einigen sogar sehr gut, sagte Gebert in einem Interview mit der «Berner Zeitung» und dem «Bund». Auch die pflegerische Betreuung sei eindeutig besser geworden. Früher zum Beispiel seien die Schlafens- und Essenszeiten streng geregelt gewesen. Heute werde dies flexibler gehandhabt.

Er würde sich jedoch wünschen, dass die Heime sich nicht nur strikt an die Pflegeplanung halten, sondern einzelne Fälle individueller beurteilten. Bei den Dauerthemen Schmerzen und Depressionen habe es Nachbesserungen gegeben, sagte Gebert, der vor 20 Jahren Mitverfasser eines Buches über Qualität in Pflegeheimen war.

Das Pflegepersonal sei sehr auf Schmerzerkennung sensibilisiert. Einige Bewohnende seien auf der höchsten Medikationsstufe. Aber es sollte mehr der Frage nachgegangen werden, ob sich psychosomatische Symptome anders als mit Schmerzmitteln bekämpfen liessen.

Gebert nahm auch Stellung zum Personalmangel in den Pflegeberufen. Eine Teil der Angestellten bemühe sich, neben all der anderen Arbeit, den Heimbewohnerinnen und –bewohnern Spaziergänge zu ermöglichen. Einen Teil deckten freiwillige Helferinnen ab – meist Frauen. Seine Bemühungen, mehr Männer dafür zu motivieren, seien gescheitert.

veröffentlicht: 29. August 2022 07:16
aktualisiert: 29. August 2022 07:16
Quelle: sda

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