Rekord am Red Bull Flugtag geknackt
Gewinnen, obwohl der selbstgebaute Flieger nicht die Bestmarkte knackte. Dies schaffte das Team «Harnass» aus Willerzell SZ. Dank einer kreativen Darbietung auf der Rampe luchsten sie dem neuen Schweizer Weiterekordhalter den ersten Platz ab – obwohl sie selbst bereits nach 15 Metern in den Fluten des Zürichsees notwassern mussten.
Über 100 Stunden baute das Team «Harnass» an ihrem Flugobjekt. Ob es fliegen würde, wussten die neuen Helden der Lüfte bis zum Absprung selbst nicht. «Die Konstruktionszeit war äusserst knapp», erklärte Käpt’n Rolf, «das Flugobjekt war ein Prototyp – wir hatten keine Ahnung, was am Schluss rauskommen würde. Dass wir damit den ersten Platz geholt haben, können wir gerade selber nicht glauben.»
Ostschweizer besonders kreativ
Mit von der Partie waren auch zwei Teams aus der Ostschweiz, die sich mit einem möglichst weiten und witzigen Flug in den Zürichsee qualifizieren wollten. Das Team aus Bütschwil nahm mit einer sechs Meter langen Libelle am Wettbewerb teil. Das zweite Ostschweizer-Team baute einen Flugsaurier und stach mit ihrer auffälligen Steinzeit-Bekleidung und Haka-Performance heraus. Die Rickenbacherin Jeannine Hegelbach hatte mit einem Team aus ETH-Studenten und der Freizeit-App «Crowd» das Projekt der «Aerodactylus Airline» ins Leben gerufen.
Hobbypiloten setzten auf Swissness
Ein Spaziergang durch die Flugobjekt-Ausstellung zeigte: Zwei Wochen vor dem Nationalfeiertag flogen auffallend viele typisch schweizerische Sujets in den Zürichsee. Ein Globi, ein Bündner Steinbock und selbst ein Fondue-Caquelon stürzten ins kühle Nass. Auch der neue Schweizer Rekordhalter «iii» flog seine 55,5 Meter mit einem Schweizerkreuz am Heck.
48‘000 Zuschauer auf der Landiwiese
Nach einer regnerischen Woche riss der Himmel pünktlich zum Red Bull Flugtag auf. Es herrschten perfekte Voraussetzungen für die Hobbypiloten. Das Publikum feuerte mit ausgestreckten Armen gen Himmel die Teams an und verliehen den Teilnehmern Flügel.
48‘000 Zuschauer waren insgesamt auf die Landiwiese gepilgert, um den Piloten beim Notwassern zuzuschauen. Sonnengebräunt verliessen sie den Ort mit einem einzigartigen Souvenir: Dem Wissen, dass in jedem ein Held der Lüfte stecken kann.