Schweiz

Rhein ist wieder sauberer und zieht Wanderfische an

11.07.2020, 10:33 Uhr
· Online seit 11.07.2020, 09:08 Uhr
Die internationale Rheinschutzkommission wird 70 Jahre alt und hat seit ihrem Bestehen einiges geschafft. Eines ihrer nächsten Ziele lautet: Bis 2027 soll der Lachs wieder bis Basel gelangen.
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(dpa/agl) Der Rhein ist nach Ansicht der Kommission zum Schutz des Flusses von einem stark verschmutzten wieder zu einem sauberen Fluss geworden. Dies sagte der Leiter des Sekretariats der Internationalen Kommission zum Schutz des Rheins (IKSR), Marc Daniel Heintz, in Koblenz. Die Staaten im Rheineinzugsgebiet hätten es geschafft, den Fluss wiederzubeleben. Inzwischen wanderten sogar wieder Hunderte Lachse ins Rheineinzugsgebiet. Die Wiederansiedlung der Tiere sei aber noch weit von einer stabilen Population entfernt.

Bis 2027 sollen laut dem IKSR-Sekretariatschef weitere drei Staustufen Fischpässe bekommen, damit Lachs und Co wieder wie ganz früher auch in der Schweiz Laichgebiete finden könnten. Die Staustufen Gerstheim, Strassburg, Gambsheim und Iffezheim seien bereits fischdurchlässig.

Neue Herausforderungen durch den Klimawandel

Mit anhaltenden Verunreinigungen sowie klimawandelbedingtem Hoch- und Niedrigwasser gebe es auch noch andere grosse Herausforderungen, sagte Heintz. 70 Jahre nach Gründung der IKSR am 11. Juli 1950 seien Umwelt- und Naturschutz daher aktueller denn je.

Vor allem die Umweltbewegung in den 1970er und 1980er Jahren sowie der Grossbrand im Schweizer Chemieunternehmen Sandoz bei Basel hätten dem Gewässerschutz viel Auftrieb gegeben, sagte Heintz. Am 1. November 1986 war giftiges Löschwasser in den Rhein geflossen. Viele Fische starben. Neue Kläranlagen wurden danach gebaut. Das verbesserte die Wasserqualität. Ausser dem Stör seien alle einst verschwundenen Fischarten zurückgekehrt.

Zum Wohl des Rheins und seiner Nebenflüsse kooperieren die IKSR-Mitglieder Schweiz, Frankreich, Deutschland, Luxemburg, die Niederlande und die EU mit Österreich, Liechtenstein und der belgischen Region Wallonien sowie Italien.

veröffentlicht: 11. Juli 2020 09:08
aktualisiert: 11. Juli 2020 10:33
Quelle: CH Media

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