Der Kalkstein wurde beim Aufschlag praktisch pulverisiert und sorgte für eine grosse Staubwolke. Die Häuser in der Umgebung des Felssturzes seien von einer mehrere Zentimeter dicken Staubschicht bedeckt, wie der Lauterbrunner Gemeindeschreiber Anton Graf auf Anfrage eine Meldung des «Berner Oberländer» bestätigte.
Der Felssturz ereignete sich gegen halb neun Uhr Abends. So rasch wie möglich wurde ein Geologe für erste Abklärungen an die Mürrenfluh geflogen, wie Graf weiter ausführte. Am Fels habe man lediglich feststellen können, dass es sich um «eine grobe Sache» handle. Drei Familien wurden daher aus Sicherheitsgründen evakuiert und das Gebiet abgesperrt.
Am Dienstagmorgen konnten Fachleute die Absturzstelle bei Tageslicht begutachten. Dabei stellte sich heraus, dass «nicht mit Folge-Ereignissen zu rechnen ist», wie Graf der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Die Evakuierung und die Sperrung konnten gegen Mittag aufgehoben werden.
Das Felspaket mit einem Volumen von rund 1000 Kubikmetern brach zuoberst an der Mürrenfluh ab und donnerte rund 300 Meter zu Tal. Beim Aufschlag zerbarsten die Kalksteinbrocken. Dabei entstand eine grosse Druckwelle. Durch diese wurden Bäume gefällt. Weitere wurden von herabstürzenden Steinen und Felsen in Mitleidenschaft gezogen. Rund eine Hektare Wald ist betroffen.
Ein Gebäude wurde laut Graf im Bereich eines Vordachs durch einen Stein beschädigt. Der Wohnbereich des Hauses wurde jedoch nicht getroffen.
Das Felspaket brach etwa 200 Meter links der Staubbachfälle ausgangs Lauterbrunnen ab.