MCH Group

Sanierungsplan im zweiten Anlauf deutlich genehmigt

27.11.2020, 09:58 Uhr
· Online seit 27.11.2020, 09:31 Uhr
Der Basler Messekonzern kann die geplante Sanierung und Kapitalerhöhung durchführen. Dies hat eine virtuelle ausserordentliche Generalversammlung am Freitag beschlossen.
Christian Mensch
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Die Anträge des Verwaltungsrates erhielten eine Zustimmung von 96 Prozent der Stimmen. 84 Prozent der Aktiennennwerte haben an der Abstimmung teilgenommen, wie es in einer Mitteilung heisst. Die Sanierung erfolgt über zwei Kapitalerhöhungen um insgesamt 104 Millionen Franken.

Der erste Schritt, bei dem Basel-Stadt ein Darlehen teilweise in Aktien umwandeln kann, erfolgt zwischen dem 30. November und dem 4. Dezember. Im zweiten Schritt wird sich die Lupa Systems von James Murdoch als neuer Ankeraktionär der MCH Group mit einem Anteil von bis zu 49 Prozent am Unternehmen beteiligen. Die genauen Bedingungen werden am 7. Dezember kommuniziert. Im Anschluss werden Murdoch und zwei seiner Partner in den Verwaltungsrat der MCH Group gewählt. Die öffentliche Hand und die unabhängigen Aktionäre werden künftig ebenfalls je drei Verwaltungsräte stellen.

Erster Anlauf gescheitert

Der erste Anlauf für ein Sanierungspaket war gescheitert. Wohl erhielt es an einer ausserordentlichen Generalversammlung ebenfalls eine Mehrheit. Doch in einer entscheidenden Frage war eine erforderliche «Mehrheit einer Minderheit» knapp nicht gegeben. Dies stellte sich in einem Rechtsverfahren heraus, das die damals unterlegene Aktionärsgruppe um Erhard Lee angestrengt hatte. Die Eckpunkte des zweiten Sanierungspaketes sind nahezu unverändert. Doch die Modalitäten der jeweiligen Bezugsrechte neuer Aktien wurde derart verändert, dass vor allem Basel-Stadt als bisher grösster Aktionär deutlich schlechtere Bedingungen, die unabhängigen Aktionäre dafür bessere Bedingungen erhielten.

Im Rahmen der heutigen ausserordentlichen Generalversammlung kommunizierte die MCH Group noch weitere Änderungen. So sollen zwei Liegenschaften in Basler Zentrumslage, die nicht mehr betriebsnotwendig seien, verkauft werden, was einen zweistelligen Millionenbetrag bringen soll. Seinen Abgang angekündigt hat auch der bisherige Finanzchef Beat Zwahlen, der zeitweise als eigentlich starker Mann im Management bezeichnet worden ist.

Eine Absichtserklärung mit ungewissen Konsequenzen wurde schliesslich mit einem noch unbekannten Partner abgeschlossen. Gemeinsam solle ein Joint Venture gegründet werden mit dem Zweck, Ausstellungen und Events hauptsächlich in den Messehallen zu organisieren.

veröffentlicht: 27. November 2020 09:31
aktualisiert: 27. November 2020 09:58
Quelle: CH Media

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