Rote Zahlen

SBB: Rekordverlust im Coronajahr – Nachfrage bricht ein

15.03.2021, 09:42 Uhr
· Online seit 15.03.2021, 09:30 Uhr
Die SBB sind im Pandemiejahr 2020 rekordtief in die roten Zahlen gefahren. Die Nachfrage brach um einen Drittel ein. In der Bilanz schlägt sich das mit einem Verlust von 617 Millionen Franken nieder. Seit Frühling 2020 spart der Bundesbetrieb.
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So herrscht in der Verwaltung ein Anstellungsstopp, wie die Bahn am Montag an ihrer Bilanzmedienkonferenz mitteilte. Zudem stellen die SBB Investitionen zurück und führen Projekte nach Wichtigkeit aus. Das ergab einen Spareffekt in dreistelliger Millionenhöhe.

Die Liquidität ist durch den Bund gesichert. Zudem gab es Hilfsprogramme für den öffentlichen Verkehr. 2019 hatte unter dem Strich noch ein Gewinn von 463 Millionen Franken resultiert. Der Verlust 2020 ist der grösste seit der Ausgliederung der SBB in eine Aktiengesellschaft.

Der Grund für den Verlust 2020 ist eindeutig: Die Covid-19-Pandemie und ihre Bewältigung forderte die SBB stark heraus. Sie beförderten pro Tag durchschnittlich noch 843'000 Reisende, über ein Drittel weniger als im Vorjahr.

Die Personenkilometer sanken gesamthaft um 40,6 Prozent. Dabei schlug im Fernverkehr ein Minus von 43,7 Prozent zu Buche und im Regionalverkehr eines von 32,4 Prozent. Im internationalen Personenverkehr war der Rückgang mit 51,2 Prozent noch drastischer. Das kam durch Reisebeschränkungen und Angebotsreduktionen zustande.

Auch in den Bahnhöfen versiegten die Besucherströme. Weniger Reisende und Ladenschliessungen sind die Ursache für den Rückgang um einen Drittel.

Für die SBB ist die wirtschaftliche Situation sehr angespannt, wie sie mitteilten. Die finanziellen Erträge im Personenverkehr sanken gegenüber dem Vorjahr um 28,9 Prozent, die Drittumsätze in Bahnhöfen um 26,8 und die Erträge aus den Trassen um 12,4 Prozent. Der Güterverkehr war um 2,4 Prozent rückläufig.

Trotz des Rekordverlusts wollen die SBB die Preise stabil halten.

veröffentlicht: 15. März 2021 09:30
aktualisiert: 15. März 2021 09:42
Quelle: sda

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