Wegen neuer Studie

SBB schreiben die meisten Stellen per sofort ab 60 Prozent aus

05.09.2022, 12:12 Uhr
· Online seit 05.09.2022, 11:47 Uhr
Die SBB wollen Teilzeitarbeit weiter fördern. Und berufen sich dabei auf eine neue Studie der Universität Zürich. Ab September sollen die allermeisten Stellen ab 60 Prozent ausgeschrieben werden.
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Weil für die jüngeren Generationen die Work-Life-Balance immer wichtiger wird, wollen die SBB nun reagieren. Ab September 2022 schreiben sie die meisten Stellen in einem 60- bis 100-Prozent-Pensum aus, wie es in einer Medienmitteilung vom Montag heisst. Man wolle so auch den Wünschen der Angestellten nach einer gerechteren Aufteilung von Familien- und Erwerbsarbeit zwischen Frauen und Männern entgegenkommen.

Fachkräftemangel entgegenwirken

Bei diesem Schritt berufen sich die SBB auf eine Studie der Universität Zürich. Diese zeige, dass Mitarbeitende in Teilzeit loyal, motiviert und effizient arbeiten würden. Zudem helfe ein gutes Teilzeitangebot, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. So seien die SBB als viertgrösster Schweizer Arbeitgeber auf «motivierte und qualifizierte Mitarbeitende angewiesen».

Derzeit würde gut ein Fünftel der SBB-Mitarbeitenden in Teilzeit arbeiten. Interessant hierbei: Der deutliche Unterschied zwischen Frauen und Männern. So würden knapp 56% der SBB-Mitarbeiterinnen Gebrauch von Teilzeit machen, während die Zahl bei den Männern bei «nur» 15 Prozent liege.

60 Prozent auch für Spitzenpositionen?

Derzeit noch ohne flächendeckendes 60-Prozent-Angebot seien Lokführerinnen und Zugverkehrsleiter in Ausbildung sowie Funktionen im Topkader. Nichtsdestotrotz wolle man auch in diesen Bereichen mittelfristig die Arbeitszeiten anpassen. So sei man überzeugt, dass Arbeitsmodelle wie Top-Sharing – wo sich zwei Personen in Teilzeit eine Führungsfunktion teilen – auch in Kaderfunktionen reduzierte Arbeitspensen fördern könnte.

(baz)

veröffentlicht: 5. September 2022 11:47
aktualisiert: 5. September 2022 12:12
Quelle: Today-Zentralredaktion

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