Schnellere Entscheide für Asylsuchende
Zeit ist Geld – auch im Asylwesen. Deshalb sollen die Verfahren nach dem neuen Asylgesetz, das seit dem ersten März in Kraft ist, deutlich schneller abgewickelt werden. So müssen die Gemeinden nur noch 40 Prozent abwickeln. Die angenommenen Asylbewerber profitieren dort von einer besseren Integration. In den Bundesasylzentren, davon gibt es auch eines in Altstätten, sind die Ressourcen gebündelt. Vom Dolmetscher über den Befrager zum Rechtsvertreter sind alle vor Ort.
Asylanten bekommen früher Bescheid
Das hat einen entscheidenden Vorteil. «Es werden deutlich weniger Asylsuchende auf die Kantone verteilt, weil eben im Bundesasylzentrum abschliessende Entscheide gefällt werden», sagt Fredy Fässler, Vorsteher des Sicherheits- und Justizdepartements St.Gallen. Alle Dublin Verfahren – zirka 40 Prozent aller Asylgesuchen – werden nicht mehr auf die Kantone verteilt. Dies soll zu einer deutlichen Entlastung führen. «Der grösste Vorteil der Beschleunigung ist, dass die Asylsuchenden viel früher wissen, ob sie bleiben dürfen. Dies wiederum erlaubt uns, viel früher mit der Integration zu beginnen», sagt Fässler. Die Integration soll in Zukunft nämlich ab Tag eins starten.Quelle: TVO
Integration hat sich oft nicht gelohnt
Ein grosser Vorteil im Vergleich zu früher, meint der Leiter vom Migrationsamt St.Gallen, Jürg Eberle, dazu.« Teilweise mussten wir bis zu 80 Prozent der Asylsuchenden in den Kantonen wieder nach Hause schicken. Dann lohnt sich eine Integration nicht wirklich. Nun werden wir nur noch diese Personen zugewiesen bekommen, bei denen die Wahrscheinlichkeit gross ist, dass sie bleiben dürfen», sagt Eberle. Ob die Menschen bleiben dürfen, wird im Rahmen eines erweiterten Asylverfahren weiterhin vom Bund entschieden.
Kinder erhalten ab Tag eins Schulunterricht
Zusätzlich sollen Kinder und Jugendliche nach dem neuen Konzept ab dem ersten Tag im Bundesasylzentrum Schulunterricht erhalten. «Wir möchten dafür sorgen, dass die Übergänge in die kantonalen Zentren und die Gemeinden möglichst gut verlaufen. Die Kinder sollen möglichst wenige Stolpersteine auf ihrem Schulweg haben», sagt Eva Graf, Mitarbeiterin vom Amt für Volksschule St.Gallen. Mit dieser Umstrukturierung soll die Schweiz künftig gegen Flüchtlingsströme gewappnet sein. Auch wenn die Zahl der Asylgesuche im letzten Jahr rückläufig war, weiss man nie wann es wieder anzieht.