Reserve-Antibiotika

Schweizer Behörden wussten vom Medikamenten-Missbrauch bei Nutztieren

· Online seit 06.03.2022, 07:20 Uhr
Über fünf Millionen Küken und Mastpoulets wurden im Jahr 2020 mit Reserve-Antibiotika behandelt. Das Brisante daran: Obwohl die Schweizer Behörden schon länger davon gewusst haben sollen, handeln sie erst jetzt.
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In der Schweiz wurden Millionen von Hühnern mit Reserve-Antibiotika, die auf einer schwarzen Liste des Bundes stehen, behandelt. Das zeigt eine Auswertung von Zahlen des Bundes durch die «SonntagsZeitung». Alleine im Jahr 2020 wurden in der Schweiz 5,2 Millionen Küken und Mast-Poulets mit einem Reserve-Antibiotikum behandelt.

Die Behörden sollen vom Missbrauch mit den Medikamenten seit Jahren gewusst haben. Doch erst jetzt handelten sie. Seit 2016 ist der fachgerechte Einsatz von Antibiotika in Tierställen gesetzliche Pflicht. Dennoch wurden seither mehr als 30 Millionen Geflügel mit Reserve-Antibiotika behandelt. Unter anderem wurden sogenannte «Fluorchinolone» abgegeben. Dieser Wirkstoff wird in der Humanmedizin etwa bei schweren Harnweginfekten als Reserve-Antibiotika eingesetzt.

(red. / SDA)

veröffentlicht: 6. März 2022 07:20
aktualisiert: 6. März 2022 07:20
Quelle: ArgoviaToday

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