Studie

Schweizer sind Europameister im Sporttreiben

· Online seit 08.06.2020, 10:00 Uhr
Schweizerinnen und Schweizer treiben immer mehr Sport. Der Anteil jener, die keinen Sport betreiben, sinkt dagegen markant. Das zeigt eine Studie des Bundesamts für Sport. Haupttreiber sind Frauen und Senioren.
Simon Häring
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Sportliche Betätigung hat in der Schweiz in den letzten sechs Jahren massiv an Bedeutung gewonnen. Das zeigt die Studie «Sport Schweiz 2020» des Bundesamts für Sport (Baspo), an der sich mehr als 12'000 Menschen beteiligt haben, und die Bundesrätin Viola Amherd am Montag in Bern vorgestellt hat. Hauptverantwortlich für die Zunahme seien Frauen und Senioren. Zudem habe die Zahl jener Menschen markant abgenommen, die gar keinen Sport betreiben. Mehr als die Hälfte der Schweizer Wohnbevölkerung ab 15 Jahren zählt demnach zu den sportlich sehr aktiven Personen.

Frauen sind zwar immer noch leicht weniger aktive Sportler als Männer, verzeichnen aber eine starken Zuwachs, vor allem bei Frauen ab dem 45. Altersjahr. Nicht nur beim Sport stellt das Baspo eine Zunahme fest, sondern auch im generellen Bewegungsverhalten. 80 Prozent der Erwachsenen würden die Bewegungsempfehlungen erfüllen. Besonders erfreulich: Erstmals seit den 70er-Jahren ist der Anteil jener Menschen, die gar keinen Sport betreiben, zurückgegangen, und zwar markant von 26 auf 16 Prozent. Heisst: Es gibt immer mehr Gelegenheitssportler.

Wandern bleibt im Trend

Aufgeholt haben im inländischen Vergleich die Romandie und das Tessin: Die Unterschiede in der Sportaktivität haben sich deutlich verringert. Ganz oben auf der Liste der beliebtesten Sportarten stehen sogenannte Lifetime-Sportarten wie Wandern, Radfahren, Schwimmen, Skifahren und Jogging. Das Wandern hat seit der letzten Studie im Jahr 2014 noch einmal markant zugelegt und gehört bei beiden Geschlechtern und in allen Altersgruppen zu den meist ausgeübten Sportarten. Ihre Beliebtheit ebenfalls deutlich gesteigert haben Krafttraining, Yoga und Tanzen.

Knapp jeder vierte Erwachsene ist Mitglied in einem Sportverein. Auf dem Land liegt diese Zahl etwas höher, in urbanen Regionen verzeichnen dafür Fitnesszentren erneut einen starken Anstieg an regelmässigen Besuchern. Auch im internationalen Vergleich glänzt die Schweiz: Sie gehöre neben Finnland, Schweden und Dänemark zu den sportlichsten Ländern heisst es in dem am Montag vorgestellten Bericht. In keinem Land Europas liegt die Zahl jener, die sich mindestens einmal pro Woche sportlich betätigen, so hoch: auf 59 Prozent der Menschen trifft das zu.

Weitestgehend verschwunden sind die bisherigen Unterschiede bei der Sportaktivität zwischen den Geschlechtern und in den Altersgruppen. Differenzen zwischen den Sprachregionen sind stark zurückgegangen. Nach wie vor gross sei das Gefälle zwischen der Schweizer Bevölkerung und der Mehrheit der in der Schweiz lebenden Ausländerinnen und Ausländer, schreibt das Baspo. Konkret: Schweizerinnen und Schweizer treiben deutlich mehr Sport als Menschen mit Migrationshintergrund.

veröffentlicht: 8. Juni 2020 10:00
aktualisiert: 8. Juni 2020 10:00
Quelle: CH Media

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