Corona

Schweizer sind in zweiter Welle psychisch noch stärker belastet

17.12.2020, 10:09 Uhr
· Online seit 17.12.2020, 10:08 Uhr
Eine Umfrage zeigt: die zweite Corona-Welle schlägt den Schweizern aufs Gemüt. Der Anteil Personen mit schweren depressiven Symptomen hat sich im Vergleich zum Frühling verdoppelt.
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(sre) Die neueste Umfrage der Universität Basel zur psychischen Belastung in der zweiten Covid-19-Welle hat ergeben, dass der psychische Stress im Vergleich zum Frühjahr deutlich zugenommen hat. Betrug der Anteil Personen mit schweren depressiven Symptomen während des Shutdowns im April noch rund 9 Prozent, und in der Zeit der Lockerungen im Mai 12 Prozent, waren es im November bereits 18 Prozent. Vor der Pandemie lag der Anteil noch bei 3 Prozent.

Wie die Uni Basel mitteilt, hat auch der Stress im Vergleich zur ersten Welle deutlich zugenommen. Im April Betrug der Anteil an Personen, die maximalen Stress angaben, rund 11 Prozent, im November stieg er auf 20 Prozent an.

Unsicherheit in Ausbildung und Beruf als Haupttreiber

Zu den Haupttreibern von psychischem Stress und depressiven Symptomen zählen laut der Umfrage im Rahmen der Swiss Corona Stress Study die Belastung durch eine Corona-bedingte veränderte Situation bei der Arbeit, an der Schule oder in der Ausbildung. Weitere Faktoren seien die Belastung durch Covid-19-bedingte finanzielle Einbussen, die Belastung durch die Zunahme von Konflikten Zuhause und Zukunftsängste.

Besonders belastet seien demnach Personen, die in einer Branche tätig sind, die aufgrund der Massnahmen finanziell betroffen ist. Zudem seien Personen, bei denen die finanziellen Reserven abgenommen haben, mit 28 Prozent doppelt so häufig von schweren depressiven Symptomen betroffen als Personen mit unveränderten oder gewachsenen Reserven (14 Prozent).

Je stärker die Welle ist, desto stärker drückt sie aufs Gemüt

Ebenfalls auffällig: Personen aus der französischen Schweiz sind mit einer Häufigkeit schwerer depressiver Symptome von 22 Prozent stärker betroffen als Personen aus der Deutschschweiz mit 17 Prozent oder der italienischen Schweiz mit 16 Prozent. Zudem fanden die Forschenden einen Zusammenhang zwischen der Stärke der zweiten Welle und der Häufigkeit schwerer depressiver Symptome in den Kantonen.

An der Umfrage haben sich 11'000 Personen aus der gesamten Schweiz beteiligt. Es handelt sich dabei aber nicht um eine repräsentative Umfrage, wie die Universität Basel schreibt.

veröffentlicht: 17. Dezember 2020 10:08
aktualisiert: 17. Dezember 2020 10:09
Quelle: CH Media

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