Historisch

Schweizer Wirtschaft schrumpft wegen Corona

03.06.2020, 16:03 Uhr
· Online seit 03.06.2020, 15:59 Uhr
Das Staatssekretariat für Wirtschaft Seco verzeichnet im ersten Quartal 2020 einen Rückgang des Bruttoinlandprodukts (BIP) um 2,6 Prozent. In verschiedenen Branchen gab es Rückgänge von historischem Ausmass.
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So litt zum Beispiel die Gastrobranche besonders, deren Wertschöpfung um 23,4 Prozent sank. Ebenfalls starke Rückgänge gab es gemäss einer Medienmitteilung des Seco vom Mittwoch im Handel und in der Transport- und Kommunikationsbranche, mit -4,4 und -5,1 Prozent. Einen negativen Impuls «historischen Ausmasses» gab es zudem im Gesundheitssektor.

Angesichts der im Lockdown geschlossenen Geschäfte brach der private Konsum um 3,5 Prozent ein, zurück gingen aber auch die Bau- und Ausrüstungsinvestitionen. «In Summe registrierte die inländische Endnachfrage mit -2,7 Prozent den stärksten Rückgang der letzten Jahrzehnte», schreibt das Seco weiter.

Auch die Wertschöpfung des verarbeitenden Gewerbes habe mit -1,3 Prozent den stärksten Rückgang seit dem Frankenschock Anfang 2015 erlebt. In vielen Branchen gab es daher gemäss Seco rückläufige Exporte, was jedoch durch eine positive Entwicklung bei den chemisch-pharmazeutischen Erzeugnissen und beim Transithandel wett gemacht wurde, so dass das Total der Warenexporte insgesamt anstieg. Positive Wirkungen auf das BIP hatten im ersten Quartal zudem auch die Finanzbranche und die öffentliche Verwaltung.

Prognoseinstitut erwartet Wachstum für 2021

BAK Economics geht davon aus, dass die Wirtschaftsleistung zwischen April und Juni im zweistelligen Prozentbereich einbricht, wie das Prognoseinstitut am Mittwoch mitteilte. Für das Gesamtjahr 2020 erwartet BAK einen Rückgang des Schweizer BIP von -5.8 Prozent. 2021 soll die Schweizer Wirtschaft dagegen um 6 Prozent wachsen, sofern eine ausgeprägte zweite Corona-Welle vermieden werden kann.

(agl/dpo)

veröffentlicht: 3. Juni 2020 15:59
aktualisiert: 3. Juni 2020 16:03
Quelle: CH Media

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