Migration

Secondos fühlen sich gesünder als Leute ohne Migrationshintergrund

16.12.2020, 10:06 Uhr
· Online seit 16.12.2020, 09:55 Uhr
Die Bevölkerung mit Migrationshintergrund ist im Schnitt gesünder als jene ohne Migrationshintergrund. Zwar ist das Wohlbefinden von Eingewanderten der ersten Generation schlechter als das von hier Geborenen, dafür überflügelt die zweite Generation die Einheimischen.
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88 Prozent der Secondos oder einer höheren Generation schätzen ihren Gesundheitszustand als gut oder sehr gut ein. Nur 86 Prozent der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund kann dasselbe von sich sagen. Von den Eingewanderten der ersten Generation fühlen sich nur 81 Prozent so wohl. Diese Abstufung hat sich seit Jahren nicht geändert. Nur die Prozentanteile der Gesunden steigen von Jahr zu Jahr. Das zeigen die neuesten Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) vom Mittwoch.

Der bessere Gesundheitszustand der Angehörigen der zweiten oder höheren Einwanderer-Generation «ist teilweise darauf zurückzuführen, dass die Bevölkerung mit Migrationshintergrund der zweiten oder höheren Generation jünger ist als diejenige ohne Migrationshintergrund und der ersten Generation», schreibt das BFS zur Erklärung.

Bildung macht gesund

Das Wohlbefinden hängt freilich nicht nur vom Migrationsstatus ab, sondern zum Beispiel ganz wesentlich vom Bildungsstand: Von den Menschen, die es bei der obligatorischen Bildung haben bewenden lassen, fühlen sich im Schnitt nur 72,6 Prozent gut bis sehr gut. Bei den Sekundarschul-Absolventen sind es schon 82,9, bei den Leuten mit Tertiärausbildung haben 91,3 Prozent nach Selbsteinschätzung einen guten bis sehr guten Gesundheitszustand.

Das analoge Bild bei den Menschen mit Migrationshintergrund: Je nach Bildungsniveau sind 70,6, 80,8 oder 90,8 Prozent bei guter bis sehr guter Gesundheit.

Spanier fühlen sich gar nicht wohl

Punkto Herkunft fühlen sich Nord- und Westeuropäer am besten, gefolgt von Nicht-Europäern und Ost- sowie Südosteuropäern. Das geringste Wohlbefinden verspüren Südwesteuropäer.

Bezüglich der Wirtschaftssektoren geht es denen, die im Primärsektor arbeiten, am schlechtesten. Im Gesamtdurchschnitt geben 84,9 Prozent von ihnen an, bei guter bis sehr guter Gesundheit zu sein. Im Sekundärsektor (industriell) und Tertiärsektor (Dienstleistung) sind es 90 und mehr Prozent - wiederum ausser den Eingewanderten der ersten Generation, die knapp unter 90 Prozent liegen.

https://bit.ly/34h5PRv

veröffentlicht: 16. Dezember 2020 09:55
aktualisiert: 16. Dezember 2020 10:06
Quelle: sda

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