Studie

Selbstfahrende Autos sollen staatlich besser gelenkt werden

26.02.2020, 13:10 Uhr
· Online seit 26.02.2020, 12:41 Uhr
Eine neue Studie kommt zum Schluss, dass der Staat eine aktivere Rolle bei selbstfahrenden Autos einnehmen soll. Gerade Betagte und körperlich beeinträchtigte Menschen könnten von solchen Fahrzeugen profitieren.
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(mg) Die Zukunft fährt selbständig. Unter Fachleuten besteht Einigkeit, dass vollautomatisierte Autos auf den Markt kommen, die Frage sei nur wann dies sei. Das schreibt die Stiftung für Technologiefolgen-Abschätzung (TA-Swiss) in einer am Mittwoch veröffentlichten Studie zu selbstfahrenden Autos. Im Zentrum steht die Frage, wie sich solche Fahrzeuge ins bestehende Verkehrssystem einbinden lassen.

Vor allem Betagten, Kindern oder körperlich beeinträchtigten Menschen könnten solche Autos zu mehr Mobilität verhelfen, bilanzieren die Studienautoren. Auch könnte der Verkehr sicherer werden, da vom Computer gesteuerte Autos sich weniger ablenken liessen und schneller reagieren könnten. Im Idealfall, so die Studie, «könnten neue Mobilitätsangebote geschaffen werden, etwa mit kollektiv betriebenen Privatfahrzeugen, die Passagiere an jedem beliebigen Ort zu- oder aussteigen lassen». Die Folge wären weniger Autos und Verkehr auf den Strassen.

Konkurrenz für den öV

Aber auch das automatisierte Auto birgt laut Studie viele Gefahren – gerade beim Mischverkehr zwischen selbstfahrenden und von Menschen gesteuerten Autos. Zudem sei bei einem Unfall die Rechtslage unklar. Ebenso, was mit all den gesammelten Daten selbstfahrender Autos geschehe. Dabei gebe es datenschützerische Bedenken. Solche Fahrzeuge könnten auch den öffentlichen Verkehr konkurrenzieren.

Aufgrund dieser möglichen Risiken sind sich die befragten Experten einig, dass schon heute Regulierungen nötig seien. So müssten Haftungsfragen geklärt und auch Sicherheitsstandards festgelegt werden. Auch müsse man sich Gedanken machen, wer künftig ein solches Auto «steuern» darf. Hier schlagen die Experten Aus- und Weiterbildungen vor.

Als zentrale Frage erachten sie jedoch den Grad des staatlichen Eingriffs. Ein «Laisser-faire» würde zu starken Verkehrsverlagerungen vom kollektiven zum individuellen Verkehr führen – und damit zu einer Zunahme der Zersiedelung und einem höheren Verkehrsaufkommen, schreiben die Studienautoren.

veröffentlicht: 26. Februar 2020 12:41
aktualisiert: 26. Februar 2020 13:10
Quelle: CH Media

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