Tschüss Account-Teilen

So kannst du die neue Netflix-Regel (vielleicht) umgehen

31.05.2023, 11:52 Uhr
· Online seit 31.05.2023, 11:37 Uhr
Netflix geht gegen das Konto-Teilen vor, wie vor einiger Zeit bekannt wurde. Wer nicht im selben Haushalt lebt wie die Abonnentin, wird neu zur Kasse gebeten. Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es jedoch, sagt ein Digitalexperte.
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Viele Jahre führten die Netflix-Schmarotzer ein sorgloses, beinahe paradiesisches Leben: Eine Unmenge an Filmen, Serien und Shows erfreuten des Streamers Herz – und das, ohne die Kreditkarte zu zücken. Ein lieber Freund, die Mitbewohnerin der vorletzten WG, die Schwester: Sie teilten ihre Passwörter und liessen ihr Umfeld am Binge-Watch-Abenteuer teilhaben.

Doch jetzt ziehen Wolken im Paradies auf. Netflix hat angekündigt, dass Kundinnen und Kunden, die ein Passwort teilen, bald eine Gebühr zahlen müssen. Konkret: Wer nicht im selben Haushalt wie der Abonnent wohnt, muss 5.90 Franken pro Monat blechen. Können Profiteure über irgendeinen Weg weiter schmarotzen und die Gebühr umgehen? Jean-Claude Frick, Digitalexperte von Comparis, zeigt eine mögliche Lösung auf.

Wie fordert Netflix die neue Gebühr ein?

Jean-Claude Frick: Besitzerinnen und Besitzer eines Kontos werden von Netflix aufgefordert, für Kollegen, die mitschauen, ein eigenes Abo abzuschliessen. Beziehungsweise gibt es die Option, eine Person, die nicht zur Familie gehört, für 5.90 Franken pro Monat ins Abo aufzunehmen.

Wie erkennt Netflix überhaupt, von wo aus jemand schaut?

Man kann davon ausgehen, dass Netflix erkennt, von welchem Ort aus jemand schaut. Die Künstliche Intelligenz von Netflix weiss, ob eine Person zu einer Familie gehört oder ob sie eine «Externe» ist, die einfach mitschaut.

Muss ich zusätzlich zahlen, wenn ich in den Ferien Netflix schaue? 

Wenn ich immer auf meinem Fernsehen Netflix schaue und meine Mitbewohner auf ihren Handys, erkennt Netflix, wenn jemand von einem anderen Ort dazustösst. Die IP-Adresse ist eine andere.

Der Streamingdienst sieht also, ob du in den Ferien bist und ausnahmsweise mal nicht etwa von Bern aus Netflix schaust – oder ob jemand stets von St.Gallen aus schaut.

Ist die neue Netflix-Regel nur ein Test?

Nein, Netflix meint es definitiv ernst. Der Streaming-Dienst arbeitet seit Jahren mit Künstlicher Intelligenz – etwa um uns Filme und Serien vorzuschlagen. Dieselbe KI eruiert, wer zur Familie gehört und wer nicht. Und ob ein fremder Fötzel mitschaut, ohne zu zahlen.

Wie kann ich die neue Netflix-Regel umgehen?

Das ist die grosse Frage. Theoretisch könnten sich die Kolleginnen bei der Konto-Inhaberin per VPN einloggen – sodass die gleiche IP-Adresse angezeigt wird. Das ist jedoch kompliziert und braucht Mittel, die richtige Firewall und IT-Wissen. Es ist also noch nicht sicher, ob man die Netflix-Regel umgehen kann. Natürlich: Im Internet kann man alles umgehen, aber: Ganz so einfach wird es wahrscheinlich nicht.

(gin)

veröffentlicht: 31. Mai 2023 11:37
aktualisiert: 31. Mai 2023 11:52
Quelle: Today-Zentralredaktion

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