Freiheitsentzug

So wenige Inhaftierte in der Schweiz wie seit 2011 nicht mehr

27.04.2021, 09:42 Uhr
· Online seit 27.04.2021, 09:40 Uhr
6316 Menschen waren am 31. Januar 2021 in der Schweiz in Haft. Das sind 8,4 Prozent weniger als am gleichen Stichtag 2020. Der Anteil der Personen in Sicherheits- oder Untersuchungshaft ist indes im gleichen Zeitraum um 4,4 Prozent gestiegen von 1902 auf 1986.
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Bei allen anderen Haftformen gingen die Zahlen zurück, wie die Aufstellung des Bundesamts für Statistik vom Dienstag zeigt. Am stärksten war dies bei den Zwangsmassnahmen nach Ausländergesetz der Fall: Ende Januar 2021 waren 115 Personen deswegen inhaftiert, ein Jahr davor waren es mehr als doppelt so viele gewesen (267). Im vorzeitigen Strafvollzug sank die Anzahl Häftlinge um 8,4 Prozent, im allgemeinen Strafvollzug um 10,8 Prozent.

Von den insgesamt 7397 Haftplätzen in den 92 Justizvollzugseinrichtungen waren 85,4 Prozent belegt. So viele freie Plätze in Schweizer Haftanstalten gab es zuletzt im Jahr 2003. Bei der reinen Anzahl Gefangenen muss man ein bisschen weniger weit zurückgehen, allerdings auch um zehn Jahre: 2011 waren letztmals weniger Personen in der Schweiz hinter Schwedischen Gardinen als 2021.

Glücklose Ausbrecher

Bezüglich Ausbrüchen war 2020 ein relativ gutes Jahr für den Schweizer Freiheitsentzug: Von den zwölf Personen, welche die Fliege machten, kamen zwei von alleine zurück und acht wurden innerhalb von nur einer Woche eingefangen. Eine weitere Person ging den Ordnungskräften innerhalb des Berichtsjahrs ins Netz. Nur eine/r hat das Weite nachhaltig gesucht und gefunden.

Die Ausbrecherzahl variiert allerdings von Jahr zu Jahr erheblich: 2019 gelang die Flucht 19 Personen, 2018 entflohen deren acht. Am wenigstens Häftlinge entwischten in jüngster Zeit im Jahr 2015, als nur drei erfolgreich türmten, am meisten stahlen sich 2011 davon, nämlich 25.

veröffentlicht: 27. April 2021 09:40
aktualisiert: 27. April 2021 09:42
Quelle: sda

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