Steinpilz, Herbsttrompeten & Co.

So wird der Pilz-Herbst 2021

· Online seit 04.09.2021, 14:36 Uhr
Herbstzeit ist Pilzzeit. Viele Pilze haben im September und Oktober ihre besten Monate. Diesen Sommer sprossen die Pilze wegen des kalten und nassen Wetters aber eher zurückhaltend. Im Herbst soll es laut Pilzexperten besser werden.
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Für die Pilze ist es ein ungewöhnliches Jahr. Das Wetter, das sie sich normalerweise im Herbst gewöhnt sind, haben sie nun schon im Sommer abbekommen.

«Dieses Jahr ist es sehr merkwürdig», bestätigt der Aargauer Pilzkontrolleur Hansueli Dietiker. Obwohl beispielsweise Eierschwämmli besonders nach Regentagen gut spriessen, habe es von diesen bisher recht wenig gegeben. Allgemein sei es momentan recht ruhig. Weil es weniger Pilze habe, kämen logischerweise auch weniger Sammler vorbei, um ihren Fund kontrollieren zu lassen.

Diese Pilze gibt es im Herbst

Im Herbst, vor allem im September und Oktober, gibt es viele geniessbare Pilze, die man in den Aargauer Wäldern sammeln kann. Neben dem Maronenröhrling und dem Safranschirmling gibt es beispielsweise auch die Totentrompeten, die im Spätherbst zu finden sind. Auch die beliebten Steinpilze können im Herbst gesammelt werden – diese gibt es laut Dietiker allerdings nur etwa alle drei Jahre in grösseren Mengen. Je nach Wetter und Temperatur gibt es Sorten, die in einem Jahr mehr oder weniger spriessen. Dieses Jahr sei unter anderem der Wiesenchampignon eine Seltenheit, da dieser im Sommer heisse Temperaturen brauche, um wachsen zu können, so Dietiker.

Das Sammeln lohne sich vor allem in dichten Wäldern: «Dort, wo die Bäume nahe zusammen stehen, findet man am meisten Pilze. Zu viel Licht ist nicht gut», erklärt Dietiker. Der Boden müsse quasi «nackt» sein, also frei von Brombeerranken und anderen dicht wachsenden Pflanzen.

Ob es nun einen pilzreichen Herbst geben wird, sei noch schwierig abzuschätzen. Die Zeichen stünden aber gut: «Die Pilze brauchen im Herbst viel Feuchtigkeit, um zu gedeihen – zum Beispiel durch herbstlichen Morgennebel.» Dieser waberte in den letzten Tagen bereits hie und da durchs Argovialand. Es könnte also durchaus ein ertragreicher Pilz-Herbst werden.

Du willst diesen Herbst auch auf Sammeltour gehen?

Wenn du auf Pilzsammel-Tour gehen willst, gibt es einiges zu beachten. Zuerst einmal gilt im Argovialand: Organisiertes Sammeln ist verboten und es besteht eine Bewilligungspflicht für gewerbsmässiges Sammeln. Am besten gehst du also alleine oder zu zweit mit jemandem sammeln und nicht gleich mit dem ganzen Freundeskreis als Wochenendbeschäftigung.

Der Kanton Aargau hat als einer der wenigen Kantone in der Schweiz keine Mengenbegrenzung. Diese wird normalerweise in Kilogramm pro Person und Tag festgelegt. Im Aargau darf man theoretisch so viel sammeln, wie man will – trotzdem sollte man es nicht übertreiben. Denn die Pilze sind ein sehr wichtiger Faktor für den Wald als Ökosystem.

Viele hilfreiche Informationen für Pilzsammlerinnen und Pilzsammler gibt es in verschiedenen Pilizführern. Die Ratgeber erklären dir genau, woran du giftige und essbare Pilze erkennst und hilft dir, sie zu bestimmen und zu unterscheiden. Denn eine Verwechslung kann schnell passieren. Deshalb wird grundsätzlich geraten, die gesammelten Pilze bei einer Kontrollstelle vorbeizubringen, wo giftige Pilze erkannt werden.

veröffentlicht: 4. September 2021 14:36
aktualisiert: 4. September 2021 14:36
Quelle: ArgoviaToday

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