SBB

Sparbillette: Ostschweizer haben das Nachsehen

01.12.2019, 09:46 Uhr
· Online seit 01.12.2019, 09:39 Uhr
Weil die öV-Rabatte innerhalb von Verbunden wie dem Ostwind nicht gelten, können Ostschweizer seltener von SBB-Sparbilletten profitieren als in anderen Regionen. Das bemängelt der Preisüberwacher.
Anzeige

Wer seine Verbindung bereits früh kennt – und neben den Zeiten der Pendler reist – kann dank Sparbilletten besonders viel sparen. Laut SBB sind es bis zu 70 Prozent. Zehn Jahre ist es mittlerweile her, seit die Bundesbahnen ihr erstes Sparbillett verkauft haben. 

Doch es profitieren nicht alle Schweizerinnen und Schweizer gleich viel von den dynamischen Preisen, wie die «Sonntagszeitung» berichtet. So sind etwa Ostschweizer im Nachteil, wenn sie im Tarifverbund Ostschweiz unterwegs sind. Denn innerhalb eines Verbundes können keine Sparbillette gelöst werden. Ganz anders sieht es im Wallis aus: Im verbundlosen Gebiet gibt es besonders viele günstige öV-Angebote. 

Preisüberwachung bleibt dran

Diese Ungleichheit bezeichnet Beat Niederhauser, Stellvertreter des Preisüberwachers, als «stossend». «Die Verbunde haben bislang wenig Interesse gezeigt, Sparbillette auch für Fernverkehrsverbindungen innerhalb der Verbundsgebiete zuzulassen», sagt er gegenüber der «Sonntagszeitung». Nach «äusserst zurückhaltenden» Reaktionen auf ein Rundschreiben wolle die Preisüberwachung des Bundes aber mit den Verbunden im Gespräch bleiben und sich für eine Ausweitung des Angebots einsetzen. «Bis es so weit ist, ergibt es Sinn, ein Sparbillett von Zürich nach St.Gallen zu kaufen, auch wenn man nur nach Wil fahren will.»

«Sparbillette haben viele Vorteile»

Die meisten Sparbillette werden auf Strecken zwischen grossen Städten gelöst (die Spitzenreiter sind Zürich, Basel und Genf). David Blatter, Leiter Preisgestaltung bei den SBB, ist ein grosser Befürworter der dynamischen Preise: «Sie haben viele Vorteile. Mit ihnen motivieren wir Kundinnen und Kunden, statt in einem stark ausgelasteten Zug zu reisen. Wir bringen Autofahrer auf die Schiene. Und wir wirken dem Image des teuren öffentlichen Verkehrs entgegen.»

(lag)

veröffentlicht: 1. Dezember 2019 09:39
aktualisiert: 1. Dezember 2019 09:46
Quelle: FM1Today

Anzeige
Anzeige