Schweiz

Ständerat spricht sich für eine Deklarationspflicht von Brot aus

21.09.2020, 17:47 Uhr
· Online seit 21.09.2020, 15:53 Uhr
Detailhändler, Hotels und Restaurants sollen künftig offenlegen, woher sie ihr Brot beziehen. Der Ständerat sprach sich am Montag für eine Deklarationspflicht des Herkunftslandes von Brot und Backwaren aus.
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(agl) Die Importe von Brot und Backwaren in die Schweiz sind in den letzten Jahren stark angestiegen. Wurden 2007 gerade mal 2500 Tonnen Brot importiert, waren es zehn Jahre später über 10'000 Tonnen. Der Ständerat befasste sich deshalb am Montag mit der Frage, ob die Herkunft von Brot und Backwaren in den Läden für die Kunden künftig sichtbar schriftlich deklariert werden muss. Er nahm stillschweigend eine Motion seiner Kommission für Wirtschaft, Bildung und Kultur an.

Die Deklarationspflicht soll auch bei verarbeiteten Produkten wie Sandwiches und neben Läden auch in Hotels und Restaurants gelten. Der Kunde gehe aufgrund der kurzen Haltbarkeit von Brot davon aus, dass dieses in der Schweiz hergestellt wurde, sagte Andrea Gmür-Schönenberger (CVP/LU) im Namen der Kommission. Die Gefahr der Kundentäuschung sei hier grösser als bei anderen Produkten. An einem gut sichtbaren Platz im Lokal soll deshalb ein Informationsschild angebracht werden.

Auch die Branche unterstütze das Anliegen, ergänzte Hansjörg Knecht (SVP/AG). Der Zusatzaufwand für eine schriftliche Deklaration sei gering, während der Nutzen für die Kunden gross sei. Produkte wie Paniermehl oder Pizzas seien derweil nicht von der Regelung betroffen. Auch für den Bundesrat stellt die Motion eine gute, einfach umsetzbare Lösung dar. Als nächstes wird der Nationalrat die Motion behandeln.

Eindrücklicher Anstieg beim Brot

2017 importierte die Schweiz Backwaren im Wert von 455 Millionen Franken. Zehn Jahre zuvor waren es noch 30 Prozent weniger. Am eindrücklichsten ist dieser Anstieg beim Brot zu beobachten, wie Marktbeobachtungen des Bundesamts für Landwirtschaft zeigen. Zwischen 2007 und 2017 stiegen die Brot-Importe um knapp 300 Prozent auf insgesamt über 10'000 Tonnen an. Da die Bedeutung der Rückverfolgbarkeit angesichts dieser Entwicklungen zunehme, verlangte die (WBK) eine Deklarationspflicht.

veröffentlicht: 21. September 2020 15:53
aktualisiert: 21. September 2020 17:47
Quelle: CH Media

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