Polizeistatistiken GL

Starker Anstieg der Cyber-Kriminalität im Glarnerland

· Online seit 29.03.2022, 12:32 Uhr
Die Kriminalitätsrate im Glarnerland ist laut der Kantonspolizei weiterhin stabil. Allerdings entwickelten sich im vergangenen Jahr die Zahlen bei den Delikt-Arten unterschiedlich. Die Kriminalität im Internet nahm massiv zu.
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Insgesamt wurden 1733 Straftaten registriert, wie die Kantonspolizei in der am Dienstag publizierten Kriminalstatistik 2021 ausführt. Dies entspricht einer Zunahme von 103 Straftaten oder 6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allerdings liegt dieser Wert fast genau auf dem Zehnjahresdurchschnitt.

Keine Steigerung, sondern Verlagerung

Eine Verlagerung fand von Delikten gegen das Strafgesetzbuch (-74) hin zu Widerhandlungen gegen das Betäubungsmittelgesetz (+57), gegen das Ausländergesetz (+67) und gegen die Bundesnebengesetze (+53) statt. Allerdings bilden die Strafgesetzdelikte mit insgesamt 1222 Fällen weiterhin mehr als zwei Drittel aller Straftaten.

Abgenommen haben die strafbaren Handlungen gegen Leib und Leben (-26) und die Verbrechen und Vergehen gegen die Freiheit (-79). Eine erfreuliche Tendenz zeigt sich auch bei Häuslicher Gewalt (-41), Einbruchdiebstählen (-13) und Einschleichdiebstählen (-31).

Zugenommen haben die strafbaren Handlungen gegen das Vermögen, insbesondere der Betrug (+148). Eine massiven Anstieg gab es bei der Cyber-Kriminalität. Im Internet begangene Delikte nahmen um 156 Prozent auf 253 zu.

Pandemie senkt Unfallschwere im Strassenverkehr

Auch im Strassenverkehr spricht die Kantonspolizei von einer stabilen Situation. Die Anzahl Unfälle lag letztes Jahr mit 392 praktisch exakt auf dem Niveau von 2020.

2021 forderte der Verkehr wie schon 2020, 2017 und 2010 keine Todesopfer auf Glarner Strassen. Im Jahr 1980, dem schlimmsten Jahr seit Aufzeichnungsbeginn, wurden noch 16 Todesopfer gezählt. Dies verdeutliche den gegenwärtig sehr positiven Trend, kommentierte die Polizei.

Auch bei den Verletztenzahlen sei das Jahr 2021 erfreulich verlaufen. Mit einem Total von 98 Verletzten und einem Rückgang um 11 Prozent zum Vorjahr gelang es das fünfte Mal unter einem Jahreswert von 100 Geschädigten zu bleiben.

Die ermutigenden Zahlen würden wohl mit moderner Fahrzeugtechnik und einer generell vernünftigen Fahrweise zusammenhängen, schrieb die Polizei. Ganz sicher habe aber der Faktor «Glück» mitgespielt.

Die Polizei sieht zudem Anhaltspunkte, dass die positive Unfallentwicklung auch im Zusammenhang mit der Pandemie steht. Die Mobilität auf den Strassen nahm 2020 und 2021 augenscheinlich zu. Durch die höheren Frequenzen wurde der Verkehr allgemein verlangsamt und Verkehrsunfälle liefen tendenziell glimpflicher ab – so die Theorie.

veröffentlicht: 29. März 2022 12:32
aktualisiert: 29. März 2022 12:32
Quelle: sda

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