Schweiz

Streit um Epidemie-Versicherung: Helvetia bietet Gastrobetrieben eine Pauschale an

05.05.2020, 16:09 Uhr
· Online seit 05.05.2020, 11:07 Uhr
Versicherer und Gastrobetriebe liegen im Clinch wegen der Schadensdeckung bei der Epidemie-Versicherung. Helvetia lehnt eine Pandemie-Deckung weiterhin ab, bietet aber eine Vergleichslösung an.
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Bis anhin haben sich mehrere grosse Versicherungen geweigert, den Gastrobetrieben trotz abgeschlossener Epidemie-Versicherung die Schäden durch die verordnete Schliessung zu decken. Die Versicherer begründen ihre Haltung damit, dass es sich bei der Coronakrise nicht um eine Epidemie, sondern um eine Pandemie handle. Als Antwort darauf forderte der Schweizer Gastroverband die Versicherer mit einem Rechtsgutachten zum Zahlen auf.

Nun zeichnet sich möglicherweise eine Lösung im Streit ab. Zwar lehnt Helvetia die Pandemie-Deckung weiterhin ab, bietet den Gastrobetrieben jedoch eine Vergleichslösung an. Betroffene Betriebe sollen mit einer Pauschale für die Hälfte der ungedeckten Kosten und des Gewinnausfalls entschädigt werden, teilt der Versicherer am Dienstag mit. Der Betrag werde anhand des Jahresumsatzes ermittelt und gelte für die Zeitdauer vom 16. März bis 11. Mai 2020 und zusätzlich für einen halben Monat nach Lockerung der bundesrätlichen Massnahmen.

Die vorgeschlagene Lösung bringe laut Helvetia Sicherheit für alle Beteiligten und bringe Gewissheit für alle Kunden von Helvetia, dass ihre Prämien vor unkalkulierbaren Grossrisiken geschützt seien. «Mit der Annahme dieser Vergleichslösung stimmen die betroffenen Betriebe zudem der Anpassung des aktuellen Versicherungsproduktes zu», schreibt der Versicherungskonzern. Der Gastroverband Gastrosuisse konnte für eine Stellungnahme zur Vergleichslösung bisher nicht erreicht werden.

(dpo)

veröffentlicht: 5. Mai 2020 11:07
aktualisiert: 5. Mai 2020 16:09
Quelle: CH Media

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