Schweiz

«Synergienutzung nicht zustande gekommen»: Swiss Medical Board gibt auf

08.09.2020, 11:33 Uhr
· Online seit 08.09.2020, 11:33 Uhr
Das Kompetenzzentrum Swiss Medical Board stellt die Überprüfung der Effizienz medizinischer Dienstleistungen per Ende 2021 ein. Der Bund habe mittlerweile ein eigenes Programm dazu aufgelegt, so die Begründung.
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(wap) Seit 2011 analysiert das Kompetenzzentrum Swiss Medical Board (SMB) im Auftrag von Kantonen, Pharmaunternehmen, Krankenkassen sowie Ärzte- und Patientenorganisationen medizinische Leistungen auf ihr Kosten-Nutzen-Verhältnis. Nun wird es seine Arbeiten auf Ende 2021 einstellen, wie das SMB am Montag mitteilte. Mittlerweile sei der Bund selbst aktiv geworden und habe in seiner Strategie Gesundheit2020 die Stärkung des sogenannten Health Technology Assessments zu einer Priorität erklärt. Dabei habe der Bund auch ein Programm aufgegleist, dass überprüft, ob in der obligatorischen Grundversicherung ausgewiesene Leistungen heutigen Anforderungen noch genügten.

Das SMB hatte ursprünglich gehofft, mit dem Bund zusammenarbeiten zu können. Wie aus der Mitteilung hervorgeht, ist daraus nichts geworden: «Die vom SMB vorgeschlagene Synergienutzung mit dem Bundesprogramm ist nicht zustande gekommen.» Und in einem kleinen Land mache es keinen Sinn, zwei parallele Strukturen aufrechtzuerhalten. Die angefangenen Projekte werde das SMB noch vor der Schliessung Ende 2021 zu Ende führen. Entlassungen gebe es keine, so SMB-Präsident Daniel Scheidegger.

Da das SMB nicht selbst forsche, sondern selbst Aufträge an Dritte vergebe, wäre es für den Bund nur eine weitere Zwischenstation gewesen, begründet Grégoire Gogniat, Pressesprecher beim Bundesamt für Gesundheit (BAG), den Alleingang des Bundes. Mit der jetzigen Lösung habe das BAG ausserdem die Möglichkeit, die Erstellung der Bericht selbst eng zu begleiten.

veröffentlicht: 8. September 2020 11:33
aktualisiert: 8. September 2020 11:33
Quelle: CH Media

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