Coronavirus

Taskforce: Weniger aufgeschobene Eingriffe bei schnellerem Impfen

24.04.2021, 07:04 Uhr
· Online seit 24.04.2021, 06:55 Uhr
Je rascher gegen Covid-19 geimpft wird, desto geringer wird das Risiko für Menschen, die wegen anderer Erkrankungen einen Eingriff benötigen, diesen aber wegen überlasteter Spitäler aufschieben müssen. Das schreibt die wissenschaftliche Taskforce des Bundes.
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Im am Freitag veröffentlichten «Policy Brief» hat die Taskforce drei Szenarien untersucht und Schätzungen abgegeben. Darin geht es um die Zahl der Impfungen pro Tag und die Auswirkungen auf die Belastung der Spitalkapazitäten durch Patienten mit Covid-19.

Würden etwa 38'000 Impfungen pro Tag verabreicht, könnte das bis im September zu verzögerten Eingriffen für rund 6000 Menschen führen. Wären es dagegen täglich 100'000 Impfungen, gäbe es einen Rückstau von noch rund 3600 Patienten. Bei 50'000 Impfungen pro Tag gäbe es bis im September rund 5000 Patienten mit aufgeschobenem Eingriff.

In den Worten der Taskforce sind aufgeschobene Eingriffe eine «versteckte Gefahr» in der Pandemie. Die ab 19. April gelockerten Schutzmassnahmen führten möglicherweise dazu, dass mehr an Covid-19 Erkrankte in Intensivstationen aufgenommen werden müssten, schreibt sie im «Policy Briefing».

Zurzeit nimmt ist die Impfkampagne in der Schweiz an Fahrt auf. Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) vermeldete am Freitag erstmals über 300'000 verabreichte Spritzen innerhalb einer Woche. Pro Tag wurden demnach im Mittel 45'422 Impfungen durchgeführt. Im Vergleich zur Woche davor stieg die Impfkadenz um 18 Prozent.

Bis Freitag waren 843'459 Personen vollständig geimpft. Das heisst, dass 9,7 Prozent der Bevölkerung zwei Impfdosen erhalten haben. Bei 597'520 Personen wurde bislang nur die Erstimpfung durchgeführt.

veröffentlicht: 24. April 2021 06:55
aktualisiert: 24. April 2021 07:04
Quelle: sda

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