Tierquälerei

Tausende Tiere werden Opfer ihrer überforderten Besitzer

27.09.2020, 10:01 Uhr
· Online seit 27.09.2020, 08:41 Uhr
Staatsanwaltschaften, Gerichte und Veterinärämter haben im vergangenen Jahr in der Schweiz so viele Tierschutzdelikte verfolgt, wie seit langem nicht mehr. Laut einer Auswertung der 2019 ergangenen Urteile und Strafbefehle nahm die Zahl der Verurteilungen im Vergleich zum Vorjahr um 9,2 Prozent zu.
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Volièren, die seit Monaten nicht mehr gereinigt wurden und in denen über 30 Vogelkadaver liegen. Zugemüllte Wohnungen, in welchen ausgehungerte Schlangen und Echsen ums Überleben kämpfen: Was die Strafverfolgungsbehörden in manchen Wohnungen antreffen, ist unschön. Doch die Verwahrlosung der Tiere hat zugenommen, wie die Sonntagszeitung schreibt.

Staatsanwaltschaften, Gerichte und Veterinärämter haben im vergangenen Jahr in der Schweiz so viele Tierschutzdelikte verfolgt wie seit langem nicht mehr. Laut einer Auswertung der 2019 ergangenen Urteile und Strafbefehle durch das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) nahm die Zahl der Verurteilungen im Vergleich zum Vorjahr um 161 Fälle (9,2 Prozent) zu.

Auffällig ist, dass es bei misshandelten Heimtieren viel häufiger zu einer Ahndung kommt als bei Nutztieren. Pro 10’000 in der Schweiz lebenden Hunden wurden im letzten Jahr 14 Halter gebüsst oder verurteilt. Bei Schweinen waren es 0,72 Verurteilungen pro 10’000 Tiere und bei Hühnern nur gerade 0,04.

In der Schweiz lebten letztes Jahr 1,4 Millionen Schweine und 11,8 Millionen Hühner. Dass es auch bei Nutztieren immer wieder zu gravierenden Tierrechtsverstössen kommt und unter den Landwirten auch Tier-Messies anzutreffen sind, zeigt ein Blick in Justizakten. So büssten die Berner Behörden letztes Jahr zum Beispiel einen Landwirt, der Rinder, Mutterschweine und Schafe verhungern liess. Auch im Kanton Luzern kam es bereits zu grösseren Fällen. 2017 wurden in Ufhusen 31 Rinder eines Landwirten beschlagnahmt, weil sie Anzeichen von Schmerzen und schlechter Haltung aufwiesen.

(mao)

veröffentlicht: 27. September 2020 08:41
aktualisiert: 27. September 2020 10:01
Quelle: PilatusToday

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