Tempo 30 in Städten hat einen schweren Stand. Vor allem bei den 45- bis 59-Jährigen und in der Deutschschweiz. Bei diesen beiden Gruppen stösst die Massnahme auf besonders grosse Ablehnung, wie eine Umfrage im Auftrag des TCS zeigt, schreibt die «NZZ am Sonntag».
In den Städten Luzern, Bern und St.Gallen waren jeweils über 60 Prozent der Befragten gegen die Massnahme. Eine generelle Einführung des Tempolimits 30 km/h hätte der Bevölkerung zufolge zahlreiche negative Konsequenzen, folgert der TCS laut einer Mitteilung.
Quelle: TeleZüri, Sendung vom 24. Dezember 2022
Negative Auswirkungen für Quartiere?
In neun von zehn Städten war eine Mehrheit der Befragten der Meinung, dass eine generelle Reduktion der Geschwindigkeit auf 30 km/h auf innerstädtischen Verkehrsachsen zu einer Verlagerung des Verkehrs in die Wohnquartiere führen würde. Nur in der Hauptstadt Bern teilte eine Mehrheit der Befragten diese Ansicht nicht.
In allen zehn Städten war zudem eine Mehrheit der Meinung, dass eine generelle Einführung von Tempo 30 auf städtischem Gebiet die Notdienste langsamer machen würde. Am deutlichsten wurde dies in der Westschweiz: In Lausanne vertraten 84 Prozent, in Genf 82 Prozent und in Sitten 80 Prozent der Befragten diese Ansicht.
Nationale Harmonisierung gefragt
In den befragten Städten waren zwischen 67 und 78 Prozent der Befragten der Meinung, dass es bei den Tempolimits eine Lösung auf nationaler Ebene braucht. Ausserdem sollte das Geschwindigkeitsregime in allen Schweizer Städten gleich sein.
Dabei fand die aktuelle Lösung mit differenzierter Geschwindigkeit am meisten Anklang. 78 bis 90 Prozent der Befragten befanden das aktuelle System mit generellem Tempo 50 innerorts und Tempo 30 je nach Situation für zufriedenstellend.
Die Umfrage wurde vom Markt- und Sozialforschungsinstitut Link im Auftrag des TCS zwischen dem 31. Januar und dem 7. Februar 2023 durchgeführt. Im Rahmen der Studie wurden 1731 Personen im Alter von 15 bis 79 Jahren in den Städten Basel, Bern, Freiburg, Genf, Lausanne, Luzern, Lugano, Sitten, St.Gallen sowie Zürich befragt.
(sda/red.)